Offener Brief an Vorstand und Aufsichtsrat der Styria Media Group - "Umfangreicher Abbau von Arbeitsplätzen" und "inhaltliche Verschlechterungen" befürchtet
Die Mitarbeiter des "Wirtschaftsblatt" warnen in einem offenen Brief vor einer Fusion mit der Tageszeitung "Die Presse". Wie "Der Standard" am Donnerstag berichtete, befürchte man einen "umfangreichen Abbau von Arbeitsplätzen" sowie eine "inhaltliche Verschlechterung". "Wirtschaftsblatt"- und "Presse"-Geschäftsführer Michael Tillian war vorerst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.
Zerstörung der Marke "Wirtschaftsblatt" befürchtet
Mit "Erschütterung" hätten die Mitarbeiter bemerkt, dass entsprechende Fusionsideen sich mittlerweile konkretisieren würden, was zu einer Verunsicherung in der Belegschaft führen würde, heißt es in dem Schreiben an den Vorstand und den Aufsichtsrat der Styria Media Group. Eine Zusammenlegung der Redaktion sowie des Anzeigenverkaufs würde die Zerstörung der Marke "Wirtschaftsblatt" zur Folge haben, auch weil vermehrt Artikel erscheinen würden, die die bisherige Kernkompetenz in Wirtschaftsbelangen "verwässern" würden. Zusätzlich wird eine Abwanderung der Leserschaft in Richtung der "größeren Zeitung", nämlich der "Presse", befürchtet.
"'Wirtschaftsblatt' und 'Presse' hatten bislang außerdem vollkommen unterschiedliche inhaltliche Zugänge und Positionierungen, eine gemeinsame Redaktion wird dieses Alleinstellungsmerkmal kaum halten können", heißt es in dem offenen Brief weiters. "Wir haben die große Sorge, dass all diese Effekte schon sehr bald eintreten könnten und das in weiterer Folge das Ende der Marke 'Wirtschaftsblatt' bedeuten würde."
"Politik des Zu-Tode-Sparens beenden"Aufsichtsorgan und Führungsgremium der Styria werden entsprechend aufgefordert, diese Schritte einzustellen, die Eigenständigkeit der Wirtschaftstageszeitung in Print und Online weiterhin abzusichern. Des weiteren forderten die Mitarbeiter, von einer journalistischen Fusion Abstand zu nehmen sowie "die jahrelang umgesetzten Kürzungen und damit die Politik des Zu-Tode-Sparens beenden", wie "Der Standard" aus dem offenen Brief zitiert.
(APA)