Am zweiten Nachmittag der Österreichischen Medientage wurde unter der Moderation von Walter Zinggl (CEO der Agentur Maxus) über die geplante Einführung von DVBT-2 diskutiert. Rede und Antwort standen Ludwig Bauer (ATV), Alfred Grinschgl (RTR), Gerhard Riedler (IP Österreich) und Michael Wagenhofer (ORS).
Nur sechs Prozent der heimischen Haushalte nutzen DVB-T, die terrestrische Verbreitung digitaler Fernsehsignale - ein Standard, der 2006 eingeführt wurde. Der beachtliche Rest der Rezipienten - sprich 90 Prozent - empfangen das nationale und internationale Fernsehprogramm über digitale und analoge Satelliten oder Kabelanbieter. Die Verbreitung von DVB-T Receivern blieb somit hinter den allgemeinen Erwartungen und hinterließ auch bei Ludwig Bauer, Geschäftsführer von ATV, einen bitteren Beigeschmack: "Die Enttäuschung war ganz klar vorhanden. Man hat ja als Unternehmen sehr viel investiert."
Bedürfnis nach Einfachheit
Trotz allem: die Diskutierenden sehen im für kommendes Jahr geplanten Nachfolgestandard DVB-T 2 klares Potenzial und heben die höhere Effizienz gegenüber dem Vorgängermodell hervor. "Bei der ersten Generation von DVB-T sind die Kundenbedürfnisse etwas untergegangen. Die Rezipienten haben ein Bedürfnis nach Einfachheit und das wollen wir erreichen", kündigte Michael Wagenhofer, Geschäftsführer der ORS an. In die gleiche Kerbe schlug auch Gerhard Riedler, Geschäftsführer des Vermarkters IP Österreich: "DVB-T 2 kommt den Wünschen der TV-Seher entgegen, alles wird einfacher. Die Übertragung von HD-TV ist möglich, auch der Empfang der Fernsehsender über mobile Endgeräte." Alfred Grinschgl, Geschäftsführer der RTR, sieht einen weiteren Vorteil in der neuen Technologie: "DVB-T 2 ist ein gradueller Fortschritt, weil deutsche Programme verbreitet werden können und sollen."
Preisverhandlungen im Gange
Ab wann genau und zu welchem Preis der Nachfolgestandard von DVB-T nach skandinavischem und britischem Vorbild in den Markt eingeführt wird, ist noch in Verhandlung. "Wir wollen dem preissensitiven Haushalt eine Möglichkeit geben, dieses Angebot zu nutzen", betont Wagenhofer. Ob er damit den Preisvorstellungen Riedlers - dieser spricht von rund acht bis zehn Euro - nachkommen kann, blieb soweit allerdings unbeantwortet.