"Wir werden uns professionalisieren"
 

"Wir werden uns professionalisieren"

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Gernot Fischer, Anett Hanck und Goran Drinic sind das neue Sales-Trio bei der Gratis-Tageszeitung "Heute". Im HORIZONT-Interview erklären sie, wohin die Reise gehen soll

Frau Hanck, Sie fangen am 15. August bei “Heute” als Sales-Geschäftsführerin an. Wieso gerade “Heute”?

Anett Hanck: “Heute” hat große Vorteile als echtes Hauptstadtmedium, die Metropolregion Wien zu erreichen ist mit “Heute” sehr einfach. Die Hauptstadt bewegen bedeutet “Heute” belegen - das ist das schönste Sales-Argument, das man haben kann.

Im “Heute”-Team sind Sie keine Unbekannte.

Hanck: Ich freue mich wirklich sehr auf das Team, “Heute” hat eine tolle Mannschaft. Mit Gernot Fischer und Goran Drinic durfte ich schon 2001 zusammenarbeiten, als ich das erste Mal in Wien war. Ich finde: Ein Job ist nicht nur ein Job. Es muss auch Spaß machen, ich will morgens gern in die Arbeit gehen.

Sie haben die VGN bereits Ende 2014 verlassen. Seit wann war eigentlich klar, dass Sie danach bei "Heute" anfangen?

Hanck: Gernot Fischer, Goran Drinic und ich waren uns dann schnell einig, dass wir etwas zusammen machen wollen. Dass ich zu “Heute” komme, stand also schon relativ früh fest. Und tatsächlich funktioniert es auch in Wien, dass man über Dinge Stillschweigen vereinbart. Das war einfach eine glückliche Fügung, durch die ich dann die Auszeit auch wirklich als Sabbatical nutzen konnte.

Und dennoch gab es schon im Mai Gerüchte über einen möglichen Wechsel. Aber was haben Sie eigentlich während Ihres Sabbaticals gemacht?

Hanck: Ich habe viele Dinge gemacht, die ich mir immer schon erträumt habe - aber nie die Zeit dafür hatte. Ich habe eine Weltreise gemacht, war vier Wochen in der Karibik und habe eine Zeit lang auch einfach nur Wien genossen.

Sie haben in Ihrer Vergangenheit immer für Print-Titel gearbeitet, jetzt wieder. Weshalb? Wenn man den Untergangsszenarien glauben darf, ist Print morgen tot.

Hanck: Ich bin seit 25 Jahren in der Medienlandschaft zu Hause und ein bekennendes Print-Kind. Ich glaube, Print hat den Vorteil, dass die Menschen ihr Hirn einschalten und nicht nur ein Gerät. Print gelangt dadurch ganz anders ins Herz und in den Kopf.

In Zukunft werden Sie mit Goran Drinic das “Heute”-Anzeigenteam leiten. Wie wird die Zusammenarbeit aussehen?

Goran Drinic: Konkret werden wir den Bereich Key Account professionalisieren. Die bestehende Mannschaft, bei der bislang jeder selbstständig einzelne Branchen betreut hat, wird in Teams aufgeteilt, um effizienter als bisher zu arbeiten. Es wird ganz klare Zuständigkeiten geben, wir wollen die Flexibilität aber wahren und auch übergreifend arbeiten, falls nötig.

Hanck: Um es klar zu sagen: Wir stellen uns noch marktgerechter auf. Dabei greifen wir auf die Organisationsstruktur “One Face to the Customer” zurück: Wir stehen für klare Zuständigkeiten und Strukturen. Das bedeutet für unsere Kunden klare, schnelle Wege und natürlich schnelle Antworten auf Fragen.

Der Einstieg von Frau Hanck kommt zeitlich sehr gut. Eva Dichand wird ab Ende August für ein paar Monate in den USA sein, um sich für das Digitalgeschäft neue Inspirationen zu holen.

Gernot Fischer: Das ist ein ganz wesentlicher Punkt. Mit Anett Hanck sehen wir uns perfekt dafür gerüstet, die USA-Reise von Eva Dichand mehr als nur aufzufangen. Und es ist ja auch nicht so, dass Eva Dichand auf Urlaubsreise fährt. Sie hat da einen sehr ehrgeizigen Plan und will sich Inspirationen holen, wie man sich als Medienunternehmen für die nächsten zehn Jahre aufstellen kann.

Und jetzt sehen Sie sich gut gerüstet für die Auszeit von Eva Dichand?

Fischer: Wir haben uns schon mit Ursula Gastinger im Online-Bereich und Rainer Newald im Bereich eCommerce und Marketing verstärkt und holen jetzt mit Anett Hanck eine Sales-Expertin. Wir brauchen diese personelle Kraft aber auch, weil wir ein wachsendes Medienhaus sind - in jeder Dimension. Wir haben jeden Monat mehr verbreitete Auflage und auch die Anzeigenerlöse sowohl in Print als auch Online steigen stetig.

So gut geht es nicht allen Print-Titeln.

Fischer: Was derzeit auf dem Magazinmarkt in Österreich passiert, ist wirklich desaströs. Wir sehen uns in einem wachsenden Segment. Wir wollen wachsen und wir werden wachsen, da wird unsere Reise hingehen.

Welche Meilensteine im Sales-Bereich können Sie für heuer denn schon vermelden?

Drinic: Seit zwei Monaten sind wir in der Lage, Beilagen zu verarbeiten. Das war für uns ein ganz wesentlicher Schritt, weil es gerade in Wien immer mehr “Bitte keine Werbung”-Aufkleber an den Postkästen gibt. Wir haben in Wien inzwischen eine Auflage von 400.000 Stück, das heißt wir können hier eine echte Alternative anbieten. Dieses Angebot wird auch wirklich sehr stark genutzt, vor allem vom Lebensmitteleinzelhandel und von Fast-Food-Unternehmen.
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