WestLicht feiert 180 Jahre Fotografie
 

WestLicht feiert 180 Jahre Fotografie

Peter Coeln
Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein posiert für WestLicht-Gründer Peter Coeln vor dem Herzstück der Galerie: dem letzten Exemplar der Susse Frères Daguerréotype.
Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein posiert für WestLicht-Gründer Peter Coeln vor dem Herzstück der Galerie: dem letzten Exemplar der Susse Frères Daguerréotype.

Als eigene Branche etablierte sich der Fotojournalismus zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Fotografie selbst aber begeht diese Woche ihr 180-jähriges Jubiläum, unter anderem in der Fotogalerie WestLicht. Die Zukunft des Museums wiederum ist laut Gründer Peter Coeln vorerst gesichert.

Am 19. August 1839 war in Frankreich die Geburtsstunde der Fotokamera, welche die Wiener Galerie „Westlicht – Schauplatz für Fotografie“ am 19. August 2019 mit einem Tag der offenen Tür feierte. Den runden Geburtstag nahm sich die Galerie zudem zum Anlass, das eigene Kameramuseum neu zu gestalten und Schwerpunkte zu verlagern, wie etwa auf die frühe österreichische Kameraindustrie. „Bisher richtete sich die Ausstellung eher an die Sammler, jetzt wollen wir sie auch für die Allgemeinheit verständlicher machen“, erklärte WestLicht-Gründer Peter Coeln bei einem Presserundgang. Die Fotografie habe die Welt maßgeblich verändert. „Und ihre Faszination ist ungebrochen“, das würden unter anderem die mehr als 1,1 Million an vorwiegend jungen Besuchern in den vergangenen 18 Jahren des Galeriebestehens zeigen.

Erinnerung ans Handwerk im Handy-Zeitalter

In der heutigen digitalen Zeit hätten Bilder einen höheren Stellenwert als je zuvor, ergänzte Ulrich Schnarr, Innungsmeister der Berufsfotografen in Wien: „Wichtig ist uns, dass das Handwerk dahinter nicht verloren geht“. So wurden mit dem historischen Kollodium-Nassplatten-Verfahren, das Mitte des 19. Jahrhunderts angewendet wurde, sowie der Susse Frères Daguerréotype – die erste kommerziell hergestellte Kamera der Welt und Herzstück der Dauerausstellung – zwei historische Techniken präsentiert. Auf letztere ist Coeln besonders stolz, ist sie doch das einzig noch erhaltene Exemplar weltweit: "Jedes französische Museum beneidet uns, dass wir sie haben."

WestLicht-Existenz durch Subventions-Push gesichert

Die Zukunft des Fotomuseums WestLicht indes ist laut Coeln gesichert, wie er auf eine Journalistenanfrage am Montag beteuerte. Nachdem Leica als Großsponsor abgesprungen war, sei man vor einer finanziell schwierigen Situation gestanden. Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein habe jedoch für 2020 eine Verdoppelung der Subvention auf 100.000 Euro erwirkt. Würde die Stadt Wien auch ihrerseits die Unterstützung erhöhen, wäre das „die halbe Miete“, so Coeln, der selbst mit seinem Privatvermögen an der Institution beteiligt ist.

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