Werbung Wien schliesst KV ab
 

Werbung Wien schliesst KV ab

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Ende gut, alles…? Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation Wien und Gewerkschaft GPA djp einigen sich auf Kollektivvertrag mit Geltungsbeginn 1. Jänner 2012.

Kommentierende Zusammenfassung der Ergebnisse:

Am vergangenen Donnerstag, den 5. Juli, einigten sich der Fachgruppe Werbung Wien und die GPA djp (Gewerkschaft der Privatangestellten Druck, Journalismus Papier) auf den neuen Kollektivvertrag für 2012. Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren, wo entsprechende Abschlüsse für den "Werber-KV" in der Regel um den Jahreswechsel unter Dach und Fach gebracht werden konnten, brauchte es 2012 ein halbes Jahr, samt einer "öffentlichen Betriebsversammlung" seitens der Gewerkschaftsvertreter vor dem Sitz der FG Wien am Wiener Schwarzenbergplatz am 27. Juni.

"Stellvertreter-Ringen"

Hintergrund dazu (siehe auch e-paper HORIZONT 26-2012 Seite 05): Parallel verhandelt die GPA djp mit dem Verlegerverband VÖZ einen neu und unter Einbeziehung der Content-produzierenden von Medienhäusern ausgetöchterten "Onlinern" eine neue KV-Basis - in Wien laufen beispielsweise die ORF-Tochter Teletext GmbH oder kurier.at oder derStandard.at gewerberechtlich unter "Werbung & Marktkommunikation". Somit sitzen Betriebsräte von ORF oder Mediaprint (die Problemstellungen der journalistischen Content-Produktion im Auge haben) den Vertretern der Fachgruppe Werbung gegenüber ... GPA-Proyer formulierte das in einer Aussendung am 15. Juni so: "Wir bedauern die nicht weiter
akzeptableEntwicklung, dass es sowohl den ORF als auch reihenweise
relevante Medienunternehmenwie Kurier, Presse oder Standard mit
Teilen ihrer Belegschaft in die FachgruppeWerbung und
Marktkommunikation Wien zieht". Siehe hier . (Anmerkung: in einem Kommentar im Informationsdienst intern wurde das als "Stellvertreter-Ringen" bezeichnet...).

Konstruktiv zu Ergebnis

Im Lauf des Montag, 9. Juli, ist von beiden Verhandlungsparteien eine gemeinsame APA-OTS-Aussendung avisiert (wird hier verlinkt nachgetragen und steht seit 11.57 Uhr im Netz) - Wert legen die beiden Parteien darauf, dass, wie unisono verlautet, die letzte Verhandlungsrunde konstruktiv zu einem Ergebnis geführt hat: Für die rund 7.500 Wiener FG-Mitgliedsbetriebe (von denen wiederum lediglich rund 1.370 sogenannte "Arbeitgeberbetriebe" mit KV-pflichtigen Mitarbeitern sind - es sind rund 11.900) einigten sich auf Seiten der FG Wien Obmann Michael Himmer als Verhandlungsleiter mit Volker Plass, Karl Javurek (Obmann Stellvertreter) und Konrad Maric im Team mit GPA djp-Bundesgeschäftsführer-Stellvertreter Karl Proyer als Verhandlungsführer für die Arbeitnehmerseite auf folgende Eckwerte:

Rückwirkend mit 1. Jänner 2012 werden die kollektivvertraglichen Mindestgehälter um 3,3 Prozent erhöht. Das Mindestgehalt wird mit 1.300 Euro festgelegt (bisher 1.231,60 Euro).

Zu allen Details der Einigung siehe bitte hier.

Für die Branche machbar

Nach 2 Prozent für 2011, 0,5 Prozent für 2010, 3,45 Prozent für 2009 und 3 Prozent im Jahr 2008 liegt die nunmehrige Einigung im "Korridor" des für die Werbewirtschaft in zunehmend volatileren Zeiten machbaren.

Ungelöst bleibt das Problem von Online-Journalisten, die auf PR-Gewerbeschein-Unternehmen für ORF, kurier.at oder der Standard.at werken ... das ist jedoch Gegenstand von seit Jahren sich hinziehenden Verhandlungen von Verlegerverband VÖZ und GPA djp.
Möge auch dieses Werk gelingen.
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