Die Vorsitzenden des Frauennetzwerk Medien Alexandra Wachter und Martina Madner (v.l.)
Am 1. März hat das Frauennetzwerk Medien einen Offenen Brief an die Verantwortlichen in der Bundesregierung sowie die Frauen- und Medien-SprecherInnen aller Parlamentsparteien verschickt.
Zum heutigen Frauentag 2021 erneuert das Netzwerk seine Forderungen und veröffentlicht die Reaktionen auf diesen Brief. Darin wurde appelliert, folgendes umzusetzen: Gesetzlich festgelegte und verbindliche Frauenquoten von 50 Prozent auf allen Führungsebenen von Medienunternehmen, verbindliche Zeitrahmen und Frauenförder-Pläne mit klaren und transparenten Schritten, um die 50 Prozent zu erreichen, Veröffentlichung eines jährlichen Monitoringberichts zu den Frauenanteilen auf allen Ebenen, Benefits für messbar herausragende Bemühungen und Sanktionen für jene Medienunternehmen, die sich nicht um mehr Frauen in ihrem Unternehmen bemühen.
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VP, Grüne, SPÖ, FPÖ und NEOS haben vor dem Frauentag geantwortet: ÖVP-Frauenministerin Susanne Raab nimmt die Einladung zum persönlichen Gespräch an "denn im Hinblick auf die Gleichstellung von Männern und Frauen ist es mir besonders wichtig, dass Frauen in entscheidenden Positionen und Gremien genauso vertreten sind wie Männer." SPÖ-Frauensprecherin Gabriele Heinisch-Hosek und SPÖ-Mediensprecher Thomas Drozda bedanken sich für die Übermittlung der "wichtigen Forderung des Frauennetzwerks Medien nach einer Frauenquote von 50 Prozent."
FPÖ-Frauensprecherin Rosa Ecker richtet in ihrer Antwort unter anderem aus: "Mit Quoten werden die Probleme der Frauen in Österreich sicherlich nicht lösen zu sein. Diese Forderung grenzt schon fast an Zynismus, denn in Wahrheit gibt es viel zu viele wirklich vordringliche und wichtige Themen in der Frauenpolitik, von denen wir schon viel zu lange wissen, darüber reden und diskutieren: Schließen der Lohnschere, gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit, Gleichstellung von Frauen am Arbeitsmarkt, Bekämpfen von Frauenarmut, soziale Sicherheit auch im Alter, um nur einige dringliche Probleme zu nennen. Da gehört nun endlich gehandelt, die nötigen Maßnahmen müssen gesetzt werden. Frauenpolitik ist eines mit Sicherheit nicht: Eine Quotenfrage." Meri Disoski, Frauensprecherin der Grünen, und Henrike Brandstötter, Frauensprecherin der Neos, sind an einem Austausch über die Forderungen interessiert. Beide teilen das "Anliegen von Geschlechterparität und mehr Diversität in den Medien", wie Brandstötter formuliert.