Der Tod von WAZ-Chef Erich Schumann und ein Gerichtstermin wegen den Stimmrechten der Erbenfamilien könnten Strategieänderungen nach sich ziehen.
Der Essener WAZ-Mediengruppe könnte bald eine Strategieänderung bevorstehen. Zum einen ist das Top-Management nicht zuletzt durch den Tod des geschäftsführenden Gesellschafters Dr. Erich Schumann am vergangenen Wochenende deutlich ausgedünnt und bedarf der Nachbesetzung. Zum anderen treffen sich heute die Erbenfamilien des Verlagsgründers Jakob Funke vor Gericht. Geklärt werden sollen dort die Verfügungs- und Stimmrechte. Denn in der Vergangenheit gab es immer wieder Schwierigkeiten bei der Mehrheitsfindung: die Familien Holthoff und Schubries wollen einen zügigen Umbau der Mediengruppe, Funke-Tochter Petra und ihr Mann und ehemaliger WAZ-Chef Günther Grotkomp gelten als Bewahrer.
Die WAZ-Gruppe wurde 1948 von Erich Brost und Jakob Funke geründet. Heute gehört die Gruppe zu je 50 Prozent den Brost-Erben und den Funke-Erben. Das Geschäftsführungstrio bestand bisher aus Brost-Adoptivsohn Erich Schumann, Bodo Hombach und Detlef Haaks, der allerdings die WAZ-Gruppe verlassen wird. (dodo)