Was das iPad alles verändert
 

Was das iPad alles verändert

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Stefan Kaltenbrunner, Moderator Andreas Wochenalt (Demner, Merlicek & Bergmann), Friederike Müller-Wernhart und Karl Wieseneder.(c)Brunnbauer
Stefan Kaltenbrunner, Moderator Andreas Wochenalt (Demner, Merlicek & Bergmann), Friederike Müller-Wernhart und Karl Wieseneder.(c)Brunnbauer

Medienmacher sehen neuen Distributionsweg - Mediaplanerin rät, das iPad schon jetzt als Werbemedium zu nutzen.

Verändert das iPad und all die TabletPCs, die da noch folgen werden die Art, wie wir Medien nutzen? Und wie reagieren die Medienmacher und die Werbetreibenden darauf? Und: Wird es sich überhaupt durchsetzen - oder ist alles nur ein Hype? Diese Fragen diskutierten Friederike Müller-Wernhart, Geschäftsführerin der Mediaagentur Mindshare, Stefan Kaltenbrunner, Chefredakteur des Monatsmagazins "Datum" und Karl Wieseneder, Geschäftsführer der "the sportsman media holding" (Loala1). Wieseneder verspricht sich vom iPad eine große Chance für die Refinanzierung von Online-Inhalten. Gerade das Bewegtbild wird am iPad eine wichtige Rolle spielen. Wieseneder meinte: "Klassisches lineares TV wird es in zehn bis 15 Jahren nicht mehr geben. Man müsse vielmehr von Bewegtbild sprechen, das über mehrer Kanäle ausgespielt werden kann und On-Demand genutzt wird." Ein Beispiel aus eigenem Hause: Die Verweildauer bei Live-Übertragungen von Sportevents beträgt durchnittlich über 30 Minuten.

Kaltenbrunner sieht das iPad ist für "Datum" als Chance, um auf das Monatsmagazin aufmerksam zu machen und deren Verbreitung zu erhöhen.  Bis dato wurde das Datum-App für das iPad 6.000 mal heruntergeladen. allerdings ist die App derzeit noch gratis. Eine iPad-Ausgabe wird künftig 2,49 Euro kosten. "Wir erhoffen uns 500 Bezahlabos", so Kaltenbrunner. Dass Apple in den Content eingreifen kann - Stichwort Genehmigung der Apps durch Apple - ist keine befriedigende Situation. Kaltenbrunner: "Wir wussten selber nicht genau, wann die Datum Apps freigeschalten werden."

Mediaexpertin Müller-Wernhart geht davon aus, dass die Gelder für Werbung in den iPad-Apps vor allem aus dem Direct-Marketing-Topf kommen werden - oder zusätzlich investiert werden. Dass es sich beim iPad um einen bloßen Hype handelt, glaubt sie nicht, zumal das Gerät weltweit schon millionenfach verkauft wurde. Sie rät den Werbetreibenden die neuen Möglichkeiten schon jetzt auszuprobieren - und zwar ohne dabei auf die Verbreitungszahlen zu schauen, die jetzt noch sehr gering wären. Die Zielgruppe für das iPad derzeit sind die modernen Performer und als nächstes werden Personen mit Kindern zum Gerät greifen, denn der TabletPC würde auch viele Gaming-Möglichkeiten bieten. "Das iPad wird sich dann durchsetzen, wenn es beim Diskonter um 149 Euro zu haben ist", prognostiziert die Mediaplanerin.

Werbung wird von Direct-Marketing-Budgets kommen - oder on top dazu. Es gibt bereits Millionen von verkauften iPads. Man sollte die Werbeplätze jetzt ausprobieren - ohne dabei auf Zahlen zu schauen.
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