'War Room Sales' im Media Tower
 

'War Room Sales' im Media Tower

Horst Pirker, Vorsitzender der Geschäftsführung der Verlagsgruppe News, erzählt erstmals über neue Strategien, die eine positive ‚Trendumkehr‘ bewirken sollen

„Am liebsten möchte ich noch gar nichts sagen“, meinte Horst Pirker, Herausgeber und Vorsitzender der Geschäftsführung Verlagsgruppe News (VGN) zunächst. Doch das Ergebnis war denn doch ein spannendes Interview über die Neuausrichtung der Verlagsgruppe, wenn auch nur wenige der kursierenden Personalien geklärt werden konnten.

Vorweg: Dietmar Zikulnig ist seit Anfang Oktober Chief Sales Officer der VGN. Horst Pirker begann im Juni offiziell seine neue Aufgabe, wenn er auch schon davor immer wieder im Media Tower gesichtet wurde.

Nach fünf Jahren Oliver Voigt, einem Kurzauftritt von Matthias Schönwandt und zuletzt rund zwei Jahren mit Axel Bogocz an der Spitze, die ebenso ein verfrühtes Ende fanden, lenkt nun wieder ein Österreicher, genauer gesagt ein gebürtiger Kärntner und nunmehr Wahlwiener, die Geschicke des Hauses.

Er soll den größten Magazinverlag Österreichs mit 500 Mitarbeitern und 14 Magazintiteln im Portfolio, die sich an die breite Masse wie auch spitze Zielgruppen richten, zukunftsfit machen und vor ­allem die Abwärtsspirale – seitens der Auflagen und insbesondere der Ergebnisse – stoppen und sie idealerweise umkehren.

2013 lag das EGT nach Standard-Medienhaus-Ranking noch bei positiven 1,5 Millionen Euro und 110 Millionen Euro Umsatz. „Ich will eine Trendumkehr erreichen“, sagt Pirker. Ein Ziel, das gelingen sollte. „Es gibt keine Alternative.“

Der langjährige Boss der Styria AG, bekannt als versierter Medienstratege, widmet seither seine Zeit einer umfassenden Aufgabe unter „schwierigen Rahmenbedingungen“, die er als „sportliche Herausforderung“ wahrnimmt.

Blick in die Vergangenheit


Die Geschichte der VGN begann ziemlich genau vor 22 Jahren am 15. Oktober mit der ersten Ausgabe der „Info-Illustrierten“ News, einer Idee der umtriebigen Brüder Helmuth und Wolfgang Fellner, die 1988 gerade ein gutes Geschäft mit dem Verkauf ihrer Erstlingswerke Rennbahn-Express (erscheint seit Juni 2013 nur noch digital) und Basta (1994 im Wiener aufgegangen) gemacht hatten.

1995 folgte tv-media, 1998 stieg Gruner + Jahr anstelle des Springer Verlags bei der VGN ein, im selben Jahr startete Format, 2000 e-media, 2001 wurde Woman gegründet, und im April fusionierte die VGN in einer Elefantenhochzeit mit der Kurier Zeitschriften Holding (profil, trend).

Wolfgang Fellner widmete sich ab 2003 dem Österreich-Projekt, 2006 wurde er von G+J daher auf eine Finanzbeteiligung (25 Prozent) ohne Mitspracherecht beschränkt. Spätestens mit der Wirtschaftskrise 2008 wurden die Zeiten härter – nicht nur für die VGN, sondern die gesamte Printbranche.

Auflagen- und Anzeigenrückgänge, Fragmentierung und Digitalisierung erschweren das Geschäftsleben. News wird heuer erstmals mit einem Minus zu Buche schlagen, auch das Gesamtergebnis der Gruppe wird wohl leicht negativ ausfallen.

Pirkers Konzept auf drei Jahre angelegt


Das Konzept von Horst Pirker ist auf drei Jahre angelegt und erfasst das gesamte Unternehmen: „Kein Medium bleibt unangetastet.“ Der Verkauf in der Region soll forciert, Online neu konzipiert werden.

Pirker setzt ganz oben an, sagt er, im Verkauf. So ist der War Room Sales bereits im 18. Stock des Verlagshauses am Donaukanal eingerichtet. Dort werden rund zehn Menschen, „die Elite“, markenübergreifend arbeiten und Key Accounts betreuen – allen voran, nach dem Abgang von Anett Hanck, Dietmar Zikulnig als einer von voraussichtlich bald drei Chief Sales Officers.

Pirkers Ausführungen lesen Sie im Interview.

Dieser Artikel erschien bereits am 31. Oktober in der HORIZONT-Printausgabe 44/2014. Hier geht's zur Abo-Bestellung.

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