50-Jährige gab ihre Bewerbung via Video bekannt.
"Ich bewerbe mich um die Position der Generaldirektorin des Österreichischen Rundfunks" - mit diesen Worten hat sich Lisa Totzauer um den Top-Job im ORF beworben. Die ORF-1-Channelmanagerin gab i
n einer Videobotschaft ihre Bewerbung als Generaldirektorin des größten heimischen Medienunternehmens bekannt. Totzauer wolle das Unternehmen "in eine sichere Zukunft führen", sagt die 50-Jährige in dem Video. Es brauche einen "starken öffentlich-rechtlichen Rundfunk mit unabhänigen Journalistinnen und Journalisten, auf die Sie sich verlassen können", so Totzauer an die Zuseher gerichtet.
Der ORF soll ein Medium sein, "das in Österreich für Sie gemacht wird und nicht irgendwo in internationalen, anonymen großen Konzernzentralen." Der ORF müsse in den kommenden Jahren "auch bei sich sehr viel verändern", so Totzauer weiter. Die Programme müssen der modernen Mediennutzung angepasst werden, "der digitale Wandel macht auch vor uns nicht halt".
Gemeinsam mit den Mitarbeitern wolle sie daher die Transformation umsetzen, "damit auch unsere Kinder, noch Programme 'made in Austria' schätzen können - egal auf welchen Ausspielkanälen."
Bewerbungen bis Ende Juli möglich
Über eine Kandidatur Totzauers, die gerne dem bürgerlichen Lager zugerechnet wird, wurde lange spekuliert. Die 1970 geborene Wienerin wurde 2018 von ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz zur Channelmanagerin für ORF 1 bestellt. Die Magistra der Vergleichenden Literaturwissenschaft begann ihre ORF-Karriere 1997 im Aktuellen Dienst des Landesstudios Niederösterreich. Ab 1999 war sie Mitglied der "Zeit im Bild"-Redaktion, zunächst als Redakteurin und Reporterin, später als ZiB-Sendungsverantwortliche. 2010 galt sie als aussichtsreiche Bewerberin für die Leitung der TV-Magazine. 2013 wurde sie auf Vorschlag von Programmdirektorin Kathrin Zechner von Wrabetz zur Infochefin von ORF 1 bestellt. Fünf Jahre später gelangte sie in ihre derzeitige Funktion: Channelmanager von ORF 1 - kein leichter Job angesichts der Sogwirkung vieler Streamingplattformen auf vor allem junge Zielgruppen.
Neben Totzauer hat sich bisher nur der bisherige ORF-Chef Alexander Wrabetz, der seit 2007 Generaldirektor ist, beworben. Kandidaten haben noch bis 28. Juli die Möglichkeit, ihre Bewerbung einzureichen. Im August entscheidet dann der Stiftungsrat.