Vorerst kein Start von Digitalradio
 

Vorerst kein Start von Digitalradio

#

Drittel der Bewerber erfüllte Voraussetzungen nicht

Im Juni führte die Medienbehörde KommAustria eine Bedarfserhebung für den Digitalradio-Standard DAB+ durch. Hierbei wurden Radiostationen dazu aufgefordert, Interesse an einer digital-terrestrischen Verbreitung von Hörfunkprogrammen und sonstigen Diensten in Österreich anzumelden. Nun verkündete die Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR), dass das Ergebnis die Mindestanzahl von zwölf bundesweiten Programmen, die nach dem Digitalisierungskonzept der Behörde für einen von der KommAustria initiierten Start des digitalen Hörfunks erforderlich wäre, knapp verfehlt worden sei.

Drittel hielt Voraussetzungen nicht stand

Die Bedarfserhebung habe zwar wachsenden Zuspruch für eine digitale Verbreitungstechnik belegt, ein Teil der eingegangenen Interessensbekundungen ließe aber unter wirtschaftlichen Aspekten keine Dauerhaftigkeit der Hörfunkveranstaltung erwarten oder sei aufgrund von Medienkonzentrationsbeschränkungen auszuschließen.

Von dem Ausgang der Bedarfserhebung hatte es die KommAustria abhängig gemacht, ob es noch im Jahr 2012 zu einer Ausschreibung für den Aufbau und Betrieb eines so genannten Hörfunk-Multiplex für den digitalen Übertragungsstandard DAB+ kommen sollte. In einem DAB+Multiplex können bei sehr guter Qualität in etwa 15 Hörfunkprogramme digital übertragen werden. Die Behörde hatte im Vorfeld der im Juni durchgeführten Bedarfserhebung deutlich gemacht, dass die eingehenden Interessensbekundungen auch auf Erfüllung der wirtschaftlichen und rechtlichen Voraussetzungen für Hörfunkveranstalter untersucht werden würden. Dieser Prüfung hielt rund ein Drittel der eingegangenen Erklärungen nicht stand.

"Die eingegangenen Interessensbekundungen belegen, dass sowohl etablierte Hörfunkveranstalter, als auch junge Start-up-Unternehmen über beachtenswerte Programmkonzepte verfügen, für die aber im analogen UKW-Frequenzspektrum schlicht kein Platz mehr vorhanden ist", erklärt Florian Philapitsch, Vorsitzender-Stellvertreter der KommAustria. "Wäre es um die reine Anzahl der vorgestellten Programmideen gegangen, so hätte diese klar ausgereicht, um den Startschuss für den digitalen Hörfunk zu geben."

"Probleme nicht unüberwindbar"

"Der Umstand, dass die Behörde nun vorerst nicht auf eigene Initiative eine Ausschreibung initiiert, bedeutet nicht, dass es nicht doch zu einer Ausschreibung auf Antrag aus dem Markt kommen kann", so Philapitsch und: "Die Probleme, die jetzt in einigen der Interessensbekundungen auftreten, sind nicht unüberwindbar." Im Rahmen ihres kommenden, zu erstellenden Digitalisierungskonzeptes 2013 werde die Komm Austria ihren weiteren Fahrplan zur Digitalisierung des Hörfunks festlegen.
stats