"Dadurch werden nicht nur Arbeitsplätze gefährdet, sondern auch die wirtschaftliche Grundlage der Medienunternehmen, was wiederum die Demokratie in Gefahr bringt", erklärte VÖP-Vorsitzender Klaus Schweighofer
Der Verband der österreichischen Privatsender (VÖP) hat am Donnerstag die im ungarischen Parlament beschlossene neue Mediensteuer scharf kritisiert. "Dadurch werden nicht nur Arbeitsplätze gefährdet, sondern auch die wirtschaftliche Grundlage der Medienunternehmen, was wiederum die Demokratie in Gefahr bringt", erklärte VÖP-Vorsitzender Klaus Schweighofer in einer Aussendung.
Mit 144 Ja-Stimmen ist die umstrittene Werbesteuer, gegen die die Opposition sowie etliche Medienunternehmen in Ungarn in den vergangenen Tagen heftig protestiert haben, am Mittwoch angenommen worden. Davon verspricht man sich Einnahmen von bis zu zehn Mrd. Forint (32,88 Mio. Euro). "Eine Werbeabgabe schadet dem nationalen Medienstandort massiv, wie wir aus eigener Erfahrung wissen", unterstrich Schweighofer. Als zusätzliche Einnahmequelle für den Staat sei sie hingegen "zu vernachlässigen".
Der VÖP setze sich nach wie vor für die Abschaffung der österreichischen Werbeabgaben ein, wie es weiters heißt. Mitglied des Verbandes ist auch die RTL-Vermarktungstochter IP Österreich. Der ungarische Sender RTL Klub wiederum, Teil der internationalen RTL-Gruppe, dürfte laut Medienberichten als einziges Medienunternehmen vom höchsten Steuersatz von 40 Prozent betroffen sein. Laut dessen Vorsitzenden, Andreas Rudas, soll die Steuer "unsere Unabhängigkeit und ganz allgemein die freie Meinungsäußerung in Ungarn untergraben", wie er jüngst betonte.