Eine Enquete soll dabei helfen, "zeitgemäße und angemessene Rahmenbedingungen" festzulegen.
Von einer "Alarmstufe Rot" hatte man beim Verband Österreichischer Privatsender (VÖP) in der vergangenen Woche noch gesprochen, als zunächst bekannt wurde, dass Servus TV seinen Betrieb einstellen werde. Dass es dann doch nicht so gekommen ist und Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz einen Tag später einen Rückzieher vom angekündigten Aus machte, begrüßt man beim Verband. Allerdings habe die drohende Schließung aufgezeigt, "wie fragil der duale Rundfunkmarkt in Österreich noch immer ist".
Deshalb fordert der VÖP nun eine Enquete unter Einbeziehung von nationalen und internationalen Experten. "Ziel dieser Enquete sollte sein, moderne und den internationalen Standards entsprechende Rahmenbedingungen für den österreichischen Rundfunkmarkt zu definieren", sagt VÖP-Vorsitzender Ernst Swoboda. Das beginne bei einer zeitgemäßen Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und reiche über die qualifizierte Verteilung dieser Finanzierung auf Anbieter öffentlich-rechtlicher Inhalte bis hin zu einem "eindeutigen und angemessenen" Programmauftrag für den ORF.
Swoboda weiter: "Der duale Rundfunkmarkt ist in Österreich weiterhin unterentwickelt. Der ORF dominiert aufgrund seiner Privilegien auch nach fast 20 Jahren noch immer den Markt, während die Entwicklungsmöglichkeiten für privaten Rundfunk weiterhin sehr beschränkt sind. Daher sind konkrete Maßnahmen zur Stärkung des dualen Rundfunks in Österreich dringend notwendig." ProSiebenSat.1 PULS 4-Chef Markus Breitenecker wirft dem ORF (abermals) vor, bei der Programmierung der Primetime und der Vermarktung "wie ein Privatsender" zu agieren.