Zuwanderer sind für Österreichs Wirtschaft unverzichtbar, viele Branchen würden ohne Migration brach liegen.(c)P. Svec
Migration ist nicht nur für die Wirtschaft sondern auch für die Medien in Österreich ein Vorteil.
Am Abend des zweiten Tages der diesjährigen Medientage fanden sich Medienpersönlichkeiten verschiedener Herkunft ein, um miteinander über die Rolle von Zuwanderern und Österreichern mit Migrationshintergrund in der hiesigen Medienlandschaft zu sprechen.
Unter der Moderation von Jasmin Dolati (ORF Radio Wien) nahmen Ivana Martinovic (Onlinechefin von "das biber"), Rainer Münz (Erste Group Bank), Philip Newald (tipp3), Ali Rahimi (Rahimi &Rahimi), Hannes Reichmann (Novomatic), Nenad Stevanovic (Agentur Etnomarketing), Erika Tiefenbacher (Kooperative Mittelschule Wien 18), Preisträgerin des Österreichischen Integrationspreises 2010, und Nurten Yilmaz (Stadt Wien) als relativ große Runde am Podium Platz.
Einstimmend zur Diskussion, bei der sich die Teilnehmenden erstaunlich einig waren, trat Brigitte Jank von der WKW ans Rednerpult, um die Wichtigkeit von Migration für die Wiener Wirtschaft zu betonen. "Im Bezug auf Migration hat die Wirtschaft der Politik einiges voraus". Wiens Wirtschaft sei vielfältig, einen wichtigen Teil dazu tragen auch die rund 70 migrantischen Medien bei, die in unterschiedlichsten Sprachen erscheinen. Diese seien Teil der Medienlandschaft, weswegen Jank sich auch für eine gemeinsame Medienmesse - die Migranten.Medien.Migration findet gestern und heute in der WKO statt - ausspricht.
Die Podiumsrunde, deren Teilnehmer alle auch persönliche Erfahrungen mit Migration gemacht haben und machen, sehen es vor allem als essentiell an, dass Personen mit Migrationshintergrund ihr Bild in den Medien selbst bestimmen. Kulturell bunte Redaktionen können verhindern, dass das Bild von Migranten von außen produziert wird und Stereotypen weitergetragen werden. Denn das Selbstbewusstsein von Österreichern mit Migrationshintergrund ist laut Martinovic von "das biber" nachhaltig angekratzt: "Viele haben sogar Hemmungen mit uns zu sprechen, obwohl wir aus ihrer Community kommen", erklärt die in Wien lebende Kärntnerin mit bosnischen Wurzeln.