Wenn es um die Mediennutzung geht, gewähren Eltern ihren Kindern einen recht großen Entscheidungsfreiraum.
Wenn es um die Mediennutzung geht, gewähren Eltern ihren Kindern zwar gewisse Entscheidungsfreiräume, aber nur solange deren Sicherheit gewährleistet ist.
Dieser Artikel erschien auch in der HORIZONT-Printausgabe 47/2016 vom 25. November. Hier geht's zum Abo.
Gerade angesichts der schier unüberschaubaren Medienangebote auch für Kinder spielt das Thema "Sicherheit bei der Mediennutzung" für Eltern eine zunehmend wichtige Rolle. Doch welchen Einfluss nehmen Eltern tatsächlich auf die Mediennutzung ihrer Kinder und wie sehen deren Einflussstrategien aus? Diesen Fragen widmete sich die internationale Studie "Modern Gatekeepers", für die 2.500 Kinder - davon 300 in Österreich - zwischen 6-13 Jahren zusammen mit ihren Eltern befragt wurden.
Aus den Österreich-Ergebnissen der Studie geht hervor: Acht von zehn Eltern denken, dass "die Welt heutzutage für Kinder weniger sicher ist". Und neun von zehn Eltern finden übereinstimmend, dass "Kinder beim Gebrauch von Medien besonders geschützt werden sollten". Sicherheit bei der Mediennutzung spielt für Eltern deshalb eine zunehmend wichtige Rolle, da Kindern eine immer größer werdende Anzahl Medienangeboten zur Verfügung steht. 98 Prozent aller Familienhaushalte mit Kindern zwischen 6-13 Jahren besitzen ein Smartphone und 76 Prozent verfügen ebenso über ein Tablet. Damit ist heute die überwiegende Mehrheit der Familienhaushalte mit den vier Screens - TV, Laptop, Smartphone und Tablet - ausgestattet.
Bewertung über AmpelsystemAllerdings: Wenn es um ihre Mediennutzung geht, haben Kinder einen großen Entscheidungsfreiraum. Eltern beeinflussen zwar die Mediennutzung ihrer Kinder, doch geschieht dies überwiegend durch die Regulierung von Zugang und Nutzungsdauer. Direkte Beeinflussung angeschauter Sender, Programme oder Inhalte findet hingegen deutlich seltener statt. Insgesamt bewerten Eltern Sender, Programme und Inhalte über drei Ebenen, die etwa mit einem Ampelsystem vergleichbar sind: In der roten Ebene finden sich solche, die Eltern als gefährdend empfinden und ihren Kindern nicht erlauben. Im gelben Bereich liegen Anbieter wie YouTube, deren Inhalte von Eltern zwar nicht immer gemocht, aber oft toleriert werden. Im grünen Bereich liegen dezidierte Angebote für Kinder, die Eltern ihren Kindern bedenkenlos gestatten. Bei der Bewertung von Sendern, Programmen und Inhalten legen Eltern Wert darauf, dass diese kindgerecht, unterhaltsam und lehrreich sind.
Die Ergebnisse der von Viacom International Media Networks durchgeführten Studie wurden im Rahmen der Round Table-Veranstaltungsreihe von Goldbach Austria präsentiert.