VGN: Pirker will zehn Millionen Euro einspare...
 

VGN: Pirker will zehn Millionen Euro einsparen

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VGN-CEO Horst Pirker betonte im APA-Interview, dass er keine Kündigungswelle wolle. Es sei lediglich die „Finanzierungsbasis“ gelegt worden. Einen Sozialplan soll es geben.
VGN-CEO Horst Pirker betonte im APA-Interview, dass er keine Kündigungswelle wolle. Es sei lediglich die „Finanzierungsbasis“ gelegt worden. Einen Sozialplan soll es geben.

Der Sparkurs der VGN und CEO Horst Pirker sieht die Streichung von 80 bis 100 Stellen vor. Weiters soll der Fokus der strategischen Ausrichtung auf „Ecosysteme“ gelegt werden.

Mit dem neuen Sparprogramm möchte Pirker insgesamt zehn Millionen Euro an Personal- und Sachkosten einsparen, wie die APA berichtet. Dies bedeute auch den Abbau von 80 bis 100 Personalstellen. Derzeit sind in der Verlagsgruppe rund 500 Personen beschäftigt. Diese Sparmaßnahmen präsentierte Pirker am Montag um 11 Uhr den Führungskräften der Verlagsgruppe News.

Die Maßnahmen ergeben sich aus rund fünf Millionen Euro operativen Verlust pro Jahr, die in dieser Form für den neuen Eigentümer nicht lange tragbar wären. „Die Personalkosten machen einfach einen ganz großes Brocken“ aus, wie Pirker im APA-Interview erklärte. Weitere Maßnahmen seien außerdem die Abmietung von Etagen im VGN-Verlagsgebäude, welche laut Pirka 1,3 Millionen Euro bringen soll. Dies hatte er auch schon im August in Spiel gebracht (HORIZONT berichtete). Ebenso will Pirker als zentralen strategischen Aspekt, die Titel als „Ecossysteme“ etablieren. Heißt: Neue Erlösformen werden angestrebt.

Auf den Österreichischen Medientagen 2016 nannte Pirker das Magazin „Gusto“ als Paradebeispiel der VGN für ein solches „Ecossystem. Er erwähnte auch „Die Zeit“, die „Sächsische Zeitung“ oder das „Handelsblatt“, die schon jetzt 20 bis 40 Prozent ihrer Erlösungsquellen abseits von Werbe- und Vetriebseinnahmen mit Reisen, Büchern, Kongressen und diversen anderen Einnahmen bestreiten.

„Keine Kündigungswelle“

Pirker betonte im APA-Interview, dass er keine Kündigungswelle wolle. Es sei lediglich die „Finanzierungsbasis“ gelegt worden. Einen Sozialplan soll es geben und man suche das Einvernehmen mit dem Betriebsrat. Ebenso kann sich Pirker, laut APA, eine Beteiligung der im Raum stehenden Branchen-Arbeitsstiftung vorstellen.

„Sparen allein zu wenig“

Jedoch warnt Pirker auch die eigene Branche: „Sparen alleine ist zu wenig. Wer glaubt, dass solche Schritte die Antwort auf viel wichtigere Fragen ersetzt, greift wirklich zu kurz.“ Für das kommende Jahr 2017 will Pirker ein positives Ergebnis zu erzielen.

Pirker seit Kurzem Mehrheitsgesellschafter

Horst Pirker hat im Juni dieses Jahres sämtliche VGN-Anteile von Gruner + Jahr übernommen, hält seither 56 Prozent und ist Mehrheitsgesellschafter beim größten österreichischen Zeitschriftenverlag des Landes. 18,7 Prozent halten auch weiterhin die Fellners, die restlichen Anteile in Höhe von 25,3 Prozent liegen beim "Kurier". Pirker ist seit 2014 Geschäftsführer der VGN und fährt schon länger einen strikten Sanierungskurs. Im Februar wurde bekannt, dass die VGN Geld von den Eigentümern für laufende Verluste benötigt (HORIZONT berichtete), wie der "Standard" damals berichtete, habe G+J zuletzt mehr als 15 Millionen Euro in den Verlag gepumpt. Zuletzt gingen die Leserzahlen vieler VGN-Titel zwar wieder nach oben, auch beim Flaggschiff "News", Pirker betonte aber immer wieder, dass das noch nicht ausreiche, um nachhaltig in den schwarzen Zahlen zu bleiben. 



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