Verbandsgeschäftsführer Peter Sodoma
Alle Werbeausgaben über 10.000 Euro sollten mit fünf Prozent besteuert werden. Wenn alle Online-Plattformen gleich behandelt werden, kann die USA nicht mehr mit Strafzöllen drohen.
Der Verband Druck Medien drängt auf einen Ausbau der Digitalsteuer. "Statt über ein Ende der Digitalsteuer nachzudenken, müsste diese im Sinne eines fairen Wettbewerbs ausgebaut werden und für alle Online-Plattformen gelten", forderte Verbandsgeschäftsführer Peter Sodoma am Mittwoch in einer Aussendung. Seit Anfang 2020 gibt es in Österreich eine als Digitalsteuer bezeichnete Werbeabgabe für Online-Werbung. Die USA kritisierte mehrfach das Vorgehen Österreichs und drohte mit Strafzöllen, weil die österreichische Digitalsteuer US-Unternehmen diskriminieren würde.
Nur Online-Plattformen, die in Österreich Werbeeinnahmen in der Höhe von mehr als 25 Millionen Euro und einen weltweiten Umsatz von zumindest 750 Millionen Euro erwirtschaften, müssen fünf Prozent Digitalsteuer abführen. Das treffe vor allem Internet-Giganten wie Google, Facebook und Co, während die meisten Online-Medien und -Plattformen unter dem Radar schwimmen und keine Digitalsteuer leisten müssten, kritisierte der Geschäftsführer des Branchenverbandes. "Hätte Österreich alle Online-Plattformen gleichbehandelt, dann könnte die USA jetzt nicht mit Strafzöllen drohen", sagte Sodoma. Der Verband Druck Medien plädiert für eine Nachbesserung des Steuergesetzes. "Wir fordern eine tatsächliche Gleichheit von Werbung. Alle
Werbeausgaben über 10.000 Euro sollten mit fünf Prozent besteuert werden, egal ob es sich dann um eine Werbeabgabe oder eine Digitalsteuer handelt", so der Verbandsgeschäftsführer. Wenn dies nicht gemacht werde, müsse man beide Steuern wieder abschaffen.