Umfrage: Keine höheren Löhne trotz Fachkräfte...
 
Umfrage

Keine höheren Löhne trotz Fachkräftemangel

karriere.at
Georg Konjovic, CEO karriere.at
Georg Konjovic, CEO karriere.at

Laut einer Online-Umfrage von karriere.at sind Österreichs Unternehmen mehrheitlich nicht bereit, trotz des zunehmenden Fachkräftemangels, höhere Löhne zu zahlen, um Stellen attraktiver zu machen.

Dabei wurden rund 1.900 Arbeitnehmer:innen und rund 200 Unternehmensvertreter:innen befragt. Jedes zweite befragte Unternehmen (47 Prozent) gab an, zumindest eine Stelle zu haben, die seit mehr als sechs Monaten nicht besetzt werden kann. 53 Prozent der Unternehmen ergreifen diesbezüglich konkrete Maßnahmen, um potenzielle Kandidat:innen aktiv anzusprechen, zum Beispiel via Social Media, Bewerberdatenbanken oder Headhunting.

Wenn es aber um die Entlohnung der Mitarbeiter:innen geht, zeigen sich die heimischen Arbeitgeber:innen eher verhalten: So denkt lediglich jede:r Zweite, das Gehalt sei ein essenzieller Faktor, um bestehende Mitarbeiter:innen zu halten und auch schwer besetzbare Stellen im Unternehmen attraktiver zu machen. Für ein Viertel der befragten Arbeitgeber:innen (26 Prozent) ist das Gehalt sogar kein Thema, wenn es um die Attraktivität der Arbeitsplätze für bestehende und künftige Mitarbeiter:innen geht. Gleichzeitig geben nur 53 Prozent der befragten Unternehmen an, ein transparentes System der Gehaltsentwicklung zu besitzen.

"Es zeigt sich wieder, dass die Frage des Fachkräftemangels oft mit der Attraktivität der Arbeitsplätze einhergeht. Der Kampf um die besten Fachkräfte wird sich in den nächsten Jahren zuspitzen. Heimische Unternehmen sind jetzt gut beraten, eine vor allem transparente Gehaltsstrategie für ihre Mitarbeiter:innen zu entwickeln. So gewinnt man Vertrauen und baut längerfristige Beziehungen auf", rät Georg Konjovic, CEO von karriere.at.

Aus Sicht der Arbeitnehmer:innen ist das Gehalt der wichtigste Faktor, wenn es um die Attraktivität der Arbeitsplätze geht. So ist für jede:n dritte:n Befragte:n ein höheres Gehalt "auf jeden Fall" ein Grund, den Job zu wechseln. Ein weiteres Drittel würde das nur tun, wenn der aktuelle Job nicht passt. Für lediglich ein Fünftel der Arbeitnehmer:innen spielt das Gehalt keine Rolle bei der Wahl des Arbeitsplatzes.

Weiters geben rund zwei Drittel (64 Prozent) an, dass in ihrem Unternehmen kein jährlicher Termin zur Gehaltsverhandlung existiert. "Bei Arbeitnehmer:innen herrscht in Sachen Gehaltsverhandlung Aufklärungsbedarf. Denn nur rund ein Viertel von ihnen fragt nach alternativen Benefits wie Urlaub, Firmenhandy oder anderen Sach- und Sozialleistungen, wenn die Gehaltsverhandlung scheitert. Fast jede:r Zweite – 40 Prozent – macht sich in dem Fall auf die Suche nach anderen Jobangeboten. Gleichzeitig gibt es aber viele attraktive Alternativen zur Gehaltserhöhung, von denen sowohl die Arbeitnehmer:innen als auch die Unternehmen profitieren können, beispielsweise eine Weiterbildung oder das ortsunabhängige Arbeiten", so Konjovic abschließend.
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