Publicis-Chef Arthur Sadoun
Den ersten Schritt machte in der vorigen Woche WPP, Anfang dieser Woche folgte Interpublic, jetzt Publicis. Auch die französische Werbeholding stellt ihr Geschäft in Russland ein und übergibt ihre dortigen Agenturen an das lokale Management. Das teilt das börsennotierte Unternehmen in einer Presseerklärung mit.
Die Kontrolle über die bisherigen Aktivitäten von Publicis in Russland übernimmt Sergey Koptev, Gründungsvorsitzender der Gruppe in diesem Land. Laut offizieller Erklärung ist der Schritt mit der vertraglichen Bedingung verknüpft, den russischen Mitarbeitenden eine Zukunft zu sichern. Laut eigener Darstellung beschäftigt man dort rund 1200 der weltweit etwa 80.000 Angestellten.
"Seit dem Beginn der Invasion haben wir an einem Ausstieg aus Russland gearbeitet, da wir die einseitige Aggression gegen die Ukraine scharf verurteilen. Wir waren entschlossen, strenge Maßnahmen zu ergreifen, die dem Ernst der Lage voll gerecht werden. Aber uns war auch wichtig, uns die nötige Zeit zu nehmen, um eine Lösung zu finden, bei der die Menschen wirklich im Mittelpunkt stehen. Denn unsere 1200 Mitarbeiter in Russland sind auch unsere Mitarbeiter. Wir konnten sie nicht einfach im Stich lassen", erläutert CEO Arthur Sadoun, warum Publicis länger als andere Unternehmen für seine Entscheidung gebraucht hat.
Die rund 350 Beschäftigten von Publicis in der Ukraine will man weiter direkt unterstützen. "Die Sicherheit unserer Mitarbeiter in der Ukraine bleibt unser oberstes Ziel. Wir stehen täglich in individuellem Kontakt mit allen und tun alles, um sie zu schützen. Von Sicherheitswarnsystemen über psychologische und mentale Unterstützung bis hin zur Hilfe bei der Visa-Erteilung oder der Garantie von Gehältern für alle für das ganze Jahr werden wir ihnen weiterhin zur Seite stehen, umfassende Lösungen anbieten und sofortige Hilfe leisten", lässt sich Sadoun zitieren.
mam
Dieser Text erschien zuerst auf www.horizont.net.