Ogilvy-Manager Paul O'Donnell steht als President an der Spitze der EACA
Nach dem internationalen Dachverband der PR-Agenturen ICCO hat auch der europäische Agenturverband EACA die Mitgliedschaft des russischen Verbands der Kommunikationsagenturen ausgesetzt. Das Gleiche gilt in Bezug auf die Branchenvertretung aus Belarus. Die Agenturlobby reagiert damit auf den Überfall Russlands auf die Ukraine, bei dem Staatschef Wladimir Putin von Belarus unterstützt wird.
"Die EACA verurteilt die jüngste Invasion und die anhaltende, ungerechtfertigte Aggression Russlands in der Ukraine aufs Schärfste. Diese Aktion ist ein verabscheuungswürdiger Angriff auf Frieden und Demokratie in Europa. Deshalb stehen wir fest an der Seite der Menschen in der Ukraine", heißt es in einem Statement des Dachverbands.
Gleichzeitig erklärt die von Ogilvy-Manager Paul O'Donnell geführte Organisation, dass man als Wirtschaftsverband normalerweise ein politisch neutrales Gremium sei, dass sich nicht in die Politik einmische oder Stellung zu geopolitischen Fragen beziehe. Die "beispiellose und tragische Sitiation" habe Vorstand und Management der EACA jedoch zu dem jetzigen Schritt gezwungen, heißt es in der Mitteilung. Zudem warnt der Verband vor Fake News und Desinformationskampagnen in dem Konflikt. Man setze sich seit mehreren Jahren dafür ein, "dass Werbung weder falsche und irreführende Inhalte finanziert noch zu ihnen beiträgt".
Die EACA bietet sich darüber hinaus dafür an, die Unterstützungsmaßnahmen und Hilfsangebote seiner Mitgliedsagenturen und nationalen Verbände zu koordinieren. Dem Dachverband gehören neben verschiedenen Networks und Einzelagenturen auch die Agenturverbände mehrerer europäischer Länder an, darunter Großbritannien, Frankreich, Italien und einige osteuropäische Länder - nicht zuletzt die Ukraine. Der Gesamtverband Kommunikationsagenturen GWA aus Deutschland ist aktuell nicht Mitglied in der EACA.
Anfang der Woche hatte bereits der internationale Dachverband der PR-Agenturen ICCO die Mitgliedschaft der russischen Association of Consulting Companies in the Field of Public Relations (AKOS) mit sofortiger Wirkung auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Begründet wurde dies mit "dem illegalen Einmarsch Russlands in die Ukraine und der eklatanten Verletzung des Völkerrechts" sowie damit, "dass AKOS es versäumt hatte, sich von den Aktionen der russischen Regierung zu distanzieren", teilt die ICCO in einem offiziellen Statement mit.
Dieser Text erschien zuerst auf www.horizont.net.