TV-Bosse Struve und Rohner im Gebührenstreit
 

TV-Bosse Struve und Rohner im Gebührenstreit

Phasenweise in der Einschätzung des TV-Marktes einig, entzündete sich zwischen Urs Rohner und Günter Struve der Streit vor allem an den TV-Gebühren.

Einig sind sich Urs Rohner, Vorstandsvorsitzender der ProSieben.SAT.1 Medien AG, und Günter Struve, Programmdirektor der ARD, in der Einschätzung, dass der TV-Markt vor allem ein nationalstaatlicher und weniger ein europäischer ist. Doch wenig Gemeinsamkeiten gibt es zwischen Rohner und Struve in Sachen Fernsehgebühren und Programmeinkauf bei den öffentlich-rechtlichen Sendern. Rohner bemängelt, dass die ARD die Rechte an der deutschen Fußballbundesliga zu marktunüblichen Preisen gekauft habe und die Fußballrechte durch Werbung nicht refinanzierbar seien, sondern auch über Gebühren bezahlt würden. Struve tritt dem entschieden entgegen und meint, dies sei sehr wohl möglich, immerhin erziele die ARD mit ihren Fußball-Sendungen mittlerweile Zuseherzahlen um die sieben Millionen, während SAT.1 mit seinen letzten Bundesligaberichten nicht einmal mehr an die Fünf-Millione-Zuseher-Grenze heranreichte.



Rohner wiederum meint, dass es angesichts von 7,5 Milliarden Euro an TV-Gebühren für ARD und ZDF sowie 3,3 Milliarden Euro an Werbeeinnahmen für die Privatsender ein Ungleichgewicht gebe, das durch die nun geplante Gebührenerhöhung von 1,07 Euro noch weiter verschoben werde. Außerdem sieht Rohner den Verbund der 13 ARD-Sender, von denen sich die dritten Programme alle zu Vollprogrammen entwickelt hätten, einen "ordnungspolitischen Unsinn" an. Struve streicht hingegen die kulturpolitische und identitätsstiftende Rolle der "Dritten" im ARD-Verbund heraus.

(as)

Die Foto-Galerie zu den Medientagen gibt es unter www.onlinefoto.at.




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