Deniz Yücel ist weiterhin in der Türkei inhaftiert.
Regierungsnahe türkische Medien haben empört auf die verschärfte Politik von Deutschlands Regierung und die Forderung nach der Freilassung deutscher Häftlinge in der Türkei reagiert.
Regierungsnahe türkische Medien reagieren nun empört auf die Forderung nach der Freilassung deutscher Häftlinge in der Türkei. "Bei uns ist die Justiz unabhängig, Hans", lautete so die Schlagzeile auf dem Titel der Zeitung "Türkiye" am Freitag.
Mit "Hans" umschreibt Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan regelmäßig die Deutschen. "Star" schrieb: "Neues EU-Kriterium: Freiheit für Agenten". Darunter zeigte das Blatt Fotos des "Welt"-Korrespondenten Deniz Yücel und des Menschenrechtsaktivisten Peter Steudtner, die beide in Untersuchungshaft sind. "Aksam" berichtete: "Die Deutschen toben", was auch als "Die Deutschen sind tollwütig geworden" übersetzt werden kann.
Für Unmut in Ankara sorgte am Freitag die Titelseite der "Bild"-Zeitung, auf der stand: "Türkei-Krise: Verhaftet Erdogan jetzt auch Urlauber?" Der deutsch-türkische Abgeordnete Mustafa Yeneroglu von Erdogans Regierungspartei AKP schrieb dazu auf Facebook: "Hetz-Titel der @BILD ist nicht nur gezielte Einschüchterung von potenziellen Urlaubern mit allen unlauteren Mitteln, sondern auch geistige Brandstiftung. Rassisten werden so motiviert." Der deutsche Außenminister Sigmar Gabriel hatte am Donnerstag gewarnt, "dass deutsche Staatsbürger in der Türkei vor willkürlichen Verhaftungen nicht mehr sicher sind".