UPDATE: Zeitung am Mittwoch erschienen, wenn auch ohne Beilagen und regionale Seiten - Dreitägiger Ausstand vorgesehen
Aus Protest gegen massive Sparpläne sind Journalisten der spanischen Zeitung "El Pais" am Dienstag in den Streik getreten. Mit dem dreitägigen Ausstand lehnt sich die Redaktion gegen einen geplanten Personalabbau auf. Die gedruckte Ausgabe einer der meist gelesenen Zeitungen des Landes könnte damit diese Woche an den Kiosken fehlen. Das zur Mediengruppe Prisa gehörende Blatt war 1976 gegründet worden und gilt als eine Ikone des demokratischen Wandels nach dem Ende der Franco-Ära. Die Zeitung leidet wie andere Blätter unter der tiefgreifenden Wirtschaftskrise in Spanien.
In der Rezession brechen die Anzeigenkunden weg. Vorige Woche hatte das Blatt mitgeteilt, es habe dieses Jahr erstmals rote Zahlen geschrieben. Die Mediengruppe Prisa hat zwischen Januar und September bereits 31 Mio. Euro Verlust eingefahren. Die Sparpläne bei "El Pais" sehen den Abbau von 139 der insgesamt 460 Stellen vor. Prisa-Chef Juan Luis Cebrian hatte in der Belegschaft mit der Bemerkung für Empörung gesorgt, Mitarbeiter im Alter über 50 Jahren passten nicht mehr in das Profil der Zeitung.
UPDATE: Trotz des Mitarbeiterstreiks ist die Tageszeitung am Mittwoch erschienen. Allerdings fehlten Beilagen und die regionalen Seiten. Nach Angaben des Blattes hatten sich 79 Prozent der Mitarbeiter an dem Streik beteiligt. Der Betriebsrat bezifferte die Beteiligung auf 95 Prozent.
(APA/Reuters)