Thomas Spann, Geschäftsführer der 'Kleinen Zeitung'.
Launch im Herbst soll 20- bis 30-Jährige ansprechen, die nicht mit Print sozialisiert wurden.
Abos stehen in der strategischen Ausrichtung der Kleinen Zeitung ganz weit oben auf der Agenda: Die aktuelle Österreichische Auflagenkontrolle weist dem Styria-Titel ein zartes Plus und damit 269.597 Abonnenten für das erste Halbjahr 2020 aus. Bemerkenswert dabei: Der Abo-Anteil an der verbreiteten Auflage ist mit 90,92 Prozent der höchste Wert aller heimischen Kauf-Tageszeitungen. Neben dem gedruckten sowie digitalen Abo in Form des ePapers setzen die Verantwortlichen seit geraumer Zeit auf digitalen Paid Content.
Zur Gewinnung neuer sowie Bindung bestehender Leser launcht die
Kleine Zeitung im Herbst ein neues Abo-Produkt. Dieses soll die Webinhalte von Kleine Zeitung Plus ohne das bisher obligatorische ePaper anbieten. "Mit dem ePaper sprechen wir ja eine Klientel an, die wir mit unserer Printausgabe auch adressieren. Das neue Angebot soll bewusst jene ansprechen, die es nicht gewohnt sind, klassische Printlayouts zu konsumieren und die nicht mit Print sozialisiert wurden – also vor allem die aktuell 20- bis 30-Jährigen Leser", erläutert Geschäftsführer Thomas Spann gegenüber HORIZONT die Überlegungen dahinter. Längerfristig fokussiere man nicht in starkem Maß auf das ePaper: "Die neuen Abonnenten, die über die digitalen Plus-Inhalte kommen, sind die attraktive Währung in der strategischen Ausrichtung."
Bei all dem digitalen Bestreben hat die Print-Auflage auch weiterhin Gewicht, wie Spann betont: "Es gibt daher auch keinerlei Überlegungen hier Auflagen zurückzufahren oder nicht mehr zuzustellen. Wir wollen unsere bestehenden Abonnenten der gedruckten Auflage auch weiterhin ordentlich servicieren. Ich sehe auch keine Substituierung von Print durch das ePaper; dahinter liegen ganz profane Überlegungen am Werbemarkt: Print monetarisiert einfach besser." Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ging die Druckauflage während des Corona-Lockdowns um gut 11.000 Stück zurück, die verbreitete Auflage der
Kleine blieb auch Dank steigender ePapers quasi stabil. Kein besonderer Fokus liegt am Einzelverkauf, hier sei man mit steigenden Kosten konfrontiert, so Spann. "Wir bringen die notwendige Energie hier ein, setzen aber keinen Schwerpunkt darauf. Summa summarum liegt unser Fokus auf Abonnenten, egal ob Print oder digital."