Für die Studie wurden im Juni rund 1.500 Arbeitnehmer aus ganz Österreich online befragt.
Rund die Hälfte aller österreichischen Arbeitnehmer geben an, dass sich die Corona-Krise gesundheitlich auf sie ausgewirkt hat.
Vor allem die seelische Gesundheit leidet unter den Folgen der Krise, zeigt eine aktuelle StepStone-Befragung unter knapp 1.500 Teilnehmern in ganz Österreich. So spürt jeder Fünfte (20 Prozent) demnach Auswirkungen auf die psychische Gesundheit, weitere 21 Prozent fühlen sich sowohl körperlich als auch seelisch mitgenommen. Zum Vergleich: Auswirkungen auf die physische Gesundheit geben nur 8 Prozent aller Befragten an.
Auch mit den Erlebnissen während der strengen Maßnahmen im Frühling scheinen die Österreicher unterschiedlich gut fertig zu werden: Hat fast jeder Fünfte (19 Prozent) das Erlebte während dem Lockdown gut verarbeitet, brauchen 17 Prozent noch Zeit, um die Erlebnisse zu verarbeiten. "Das durchschnittliche aktuelle Stresslevel reflektiert diese Zweiteilung", erklärt Studienleiterin Barbara Oberrauter-Zabransky.
Stress nach dem Lockdown: Viele Gründe
Die Gründe, warum bei manchen auch nach dem (vorläufigen) Höhepunkt der Krise die Stresslevel nicht sinken, sind sehr individuell. Die Umfrageteilnehmer nennen unterschiedliche Faktoren, etwa das Warten auf zurückkehrende Normalität oder zusätzliche Arbeitslast beim Neustart nach der Krise: "Gerade jetzt in der Urlaubszeit müssen auch noch Kollegen vertreten werden, das sorgt für zusätzlichen Stress", betont Oberrauter-Zabransky.
Sie rät Vorgesetzten, diese Stresspotenziale ernst zu nehmen: "Die Umfrage zeigt, dass nur knapp ein Viertel aller Arbeitgeber für eine ausgewogene Work-Life-Balance sorgt. Neben Maskenpflicht und Desinfektionsmitteln muss es Unternehmen aber auch ein Anliegen sein, auf das seelische Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter zu achten."
Wie die Umfrage zeigt, haben viele Arbeitnehmer Entspannung dringend nötig. "Fast die Hälfte aller Umfrageteilnehmer, nämlich 44 Prozent, haben nicht den Luxus, auf Urlaub zu gehen. Sie verbringen den Sommer mit der Suche nach einem neuen Job", sagt Oberrauter-Zabransky. Erst dann folgt die Entspannung zu Hause (41 Prozent), der Urlaub in Österreich (39 Prozent) und das Pflegen sozialer Kontakte nach dem Lockdown (27 Prozent). Die Studienleiterin rät Arbeitgebern, ihren Mitarbeitern im Sommer eine kurze Verschnaufpause zu gönnen – "bevor es im Herbst wieder voll losgeht."