Stellenabbau bei insolventen dapd-Gesellschaf...
 

Stellenabbau bei insolventen dapd-Gesellschaften

Alle Dienste der Nachrichtenagentur sollen weitergeführt werden

Bei der zahlungsunfähigen Nachrichtenagentur dapd ist ein deutlicher Stellenabbau geplant. Das Restrukturierungskonzept des Insolvenzverwalters sieht vor, dass sich die Gruppe von "rund einem Drittel" der Mitarbeiter in den acht von der Insolvenz betroffenen Gesellschaften trennt, wie die mit der Öffentlichkeitsarbeit für diese Gesellschaften betraute Consulting-Firma am Montag in Frankfurt am Main mitteilte.

Für die acht insolventen dapd-Gesellschaften arbeiten insgesamt 299 Mitarbeiter, der Stellenabbau soll also etwa hundert Beschäftigte betreffen. Das Restrukturierungskonzept wurde den Angaben zufolge bereits am Freitag vom Gläubigerausschuss gebilligt. Es sieht zugleich vor, dass die Nachrichtenagentur sämtliche Dienste fortführt.

Ein signifikanter Teil der Einsparungen werde "auf eine Verschlankung der Führungsebenen entfallen", hieß es in der Mitteilung. Gleichzeitig würden interne Prozesse effizienter gestaltet. Ihre Dienste werde die Agentur künftig noch stärker den "Anforderungen der digitalisierten Nachrichtenwelt anpassen". Mit den Umstrukturierungen will es dapd der Erklärung zufolge schaffen, "aus eigener Kraft ihr Geschäft kostendeckend fortführen zu können". Mit den Arbeitnehmervertretern sollten Gespräche über einen Interessenausgleich und die Erstellung eines Sozialplans aufgenommen werden.

Anfang Oktober hatte dapd teilweise Insolvenz angemeldet. Die Nachrichtenagentur war im Sommer 2010 entstanden. Die beiden Finanzinvestoren Peter Löw und Martin Vorderwülbecke, Besitzer der Nachrichtenagentur Deutscher Depeschendienst (ddp), hatten im Dezember 2009 den deutschsprachigen Dienst der US-Agentur AP aufgekauft und beide Gesellschaften zur dapd fusioniert.

Deutschland gilt als einer der weltweit am härtesten umkämpften Märkte für Nachrichtenagenturen. Neben dem Marktführer dpa und der dapd konkurrieren hierzulande noch die britische Agentur Reuters, die deutsche Tochter der französischen Nachrichtenagentur AFP, die zur AFP-Gruppe gehörende Sportagentur SID, die kirchlichen Agenturen epd und KNA sowie Spezialdienste für Wirtschaftsnachrichten um Kunden aus dem Medienbereich.

(APA/AFP)
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