Christina Weidinger, Gründerin von Diabla Media, sperrt den Verlag zu und widmet sich Sustainable Entrepreneurship Award und Start-up-Finanzierung
Freundlich im Ton und lapidar in der Sache verkündete Christina Weidinger am 10. Jänner das Ende einer steilen Verlagsgeschichte: „Die europäische Wirtschaftszeitung Succeed und das Magazin Unternehmer werden in Zukunft nicht mehr in gewohnter Weise erscheinen.“ So stand es im Mail an Partner und Freunde des Verlages. Anders gesagt: Der Diabla Media Verlag stellt seine Print-Aktivitäten ein. Gründerin Weidinger widmet sich fortan dem von ihr 2010 ins Leben gerufenen internationalen Sustainable Entrepreneurship Award (SEA), sowie der baldigen Finanzierung von Start-up-Unternehmen mit nachhaltigem Touch.
Diabla produzierte seit 2009 Succeed (erst als Magazin, später als Monatszeitung) und Unternehmer (46.000 Stück und sechs mal jährlich mit den KMU als Zielgruppe). Succeed wurde mit 250.000 Stück monatlicher Auflage hergestellt, ein Großteil davon ging 2014 an den Flughafen Wien und seine Kunden. Bis Anfang 2014 produzierte Diabla auch skylines, das Bordmagazin der Austrian Airlines, das seit November in Händen von PG The Corporate Publishing Group und Verlagsgruppe News ist. Weil sich Weidinger auf den SEA und ihre neu gegründete future4you GmbH konzentrieren will, ist ihr das Verlagsgeschäft zu viel geworden: „Die Zeiten für große Printmedien sind nicht einfach, wir hätten etwa in den CEE-Ländern Verkaufsteams etablieren müssen. Ich habe in mich hineingehört und kam zur Erkenntnis, dass ich nicht bei drei Firmen zu 100 Prozent arbeiten kann.“
Zwar habe es für Diabla Übernahmeangebote großer Verlagen gegeben, „diese wollten die beiden Titel und mich weiter als Geschäftsführerin verpflichten, aber ansonsten ein anderes Team“, erzählt Weidinger. Also zog sie den Schlussstrich. „Einige Mitarbeiter habe ich zur neuen Diabla mitgenommen, anderen konnte ich helfen, einen neuen Job zu bekommen.“ Die „neue Diabla“ hat unter anderem PR und Marktkommunikation, Beratung und Vertriebsaufbau als Kompetenzen.
Herzensprojekt SEA
Die future4you, ebenso mit Weidinger als Alleineigentümerin, ist nicht nur Träger ihres Herzensprojektes SEA, sondern auch Vehikel zur Gründung eines 20 bis 30 Millionen Euro schweren Fonds. Mit der Frankfurt School of Finance & Management und einem weiteren Partner („der Vertrag wird in diesen Tagen unterschrieben“) will sie der Entrepreneur-Szene des Kontinents auf die Beine helfen – einer Gruppe, die ihr durch den Award seit Jahren vertraut ist. Bei Summen von 30.000 bis 50.000 Euro stelle man direkten Kontakt zu Investoren her, für weitere zwölf bis 15 Unternehmen und deren Investitionen in Millionenhöhe soll der Fonds dienen. Weidinger: „Der neue Partner wird uns bei der Konstruktion des Fonds helfen, die Frankfurt School macht die Due Diligence und das Mentoring für die Unternehmen. future4you ist für deren Marketing und das Überprüfen der Nachhaltigkeitskriterien zuständig.“