Mitterlechner: "In einem stagnierenden Markt eine außergewöhnlich gute Entwicklung"
Während viele große Free-TV-Sender über den wachsenden Konkurrenzdruck und Quotenverluste klagen, freut sich der Bezahlsender Sky Österreich dieser Tage über eine "Rekordquote im Kundenstand". Die Abonnenten-Grenze hat im ersten Quartal erstmals die 300.000er Marke durchbrochen, verkündete Kai Mitterlechner, Geschäftsführer von Sky Österreich, im APA-Interview. Für ihn ist das ein klares Zeichen, dass das auf Flexibilität angelegte Sky-Geschäftsmodell dem Trend der Zeit entspricht.
"2012 war das dritte Jahr nacheinander, in dem wir annähernd 20 Prozent gewachsen sind. In einem Markt, der stagniert oder zurückgeht, ist das eine außergewöhnlich gute Entwicklung", so Mitterlechner. Sky hätte mit dem "klassischen Fernsehen nicht mehr so viel zu tun. Unser Geschäftsmodell hat sich rasant weiterentwickelt, Fernsehen auf Abruf - wann und wo man will -, ist bei uns zur Normalität geworden."
Über 33 Millionen Kunden-Log-ins hatte der Bezahlsender in Deutschland und Österreich im Vorjahr allein über Sky go - "im ersten Quartal dieses Jahres waren es bereits 15,2 Millionen", so Mitterlechner. Dass auch andere österreichische Sender, allen voran der ORF mit seiner TVthek, jederzeit on demand abrufbar sind, tut Sky nicht weh, da sich Inhalte und Zielpublikum nicht überschneiden. "Bei uns werden Hollywoodfilme und US-Serien abgerufen, wie oft eine 'Zeit im Bild' abgerufen wird, ist für Sky nicht relevant."
Der Umsatz von Sky Österreich lag im Vorjahr bei mehr als 126 Mio. Euro - gegenüber dem Jahr 2011 ist das ein Wachstum von fast 20 Prozent. "Damit spielen wir mittlerweile im Konzert der Großen mit und haben unsere Position als umsatzstärkster Privatsender Österreichs deutlich ausgebaut." Das Wachstum geht ausschließlich auf Zugewinne unter den Abonnenten zurück - das waren im Vorjahr mehr als 35.500 Neuzugänge. Und die Kunden geben heute auch mehr aus als früher, dementsprechend ist der Umsatz pro Abonnent gestiegen. Die Werbeeinnahmen machen hingegen lediglich ein Prozent des Gesamtumsatzes aus.
Ob der Pay-TV-Sender hierzulande schwarze Zahlen schreibt, wollte Mitterlechner gemäß der Firmenpolitik nicht kommentieren. Die Ergebnisse fließen in den Mutterkonzern Sky-Deutschland mit ein. Hier hat Sky im ersten Quartal einen operativen Gewinn von fast sechs Mio. Euro gemacht.
(APA)