Servus TV: 'Ritterschlag' für 'Sport und Talk...
 

Servus TV: 'Ritterschlag' für 'Sport und Talk'

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Ab Montag wird bei Servus TV zur Primetime über Sport diskutiert: Die Sendung "Sport und Talk aus dem Hangar-7" wird auf 20.15 Uhr vorverlegt

Ab Montag wird bei Servus TV zur Primetime über Sport diskutiert: Die Sendung "Sport und Talk aus dem Hangar-7" wird auf 20.15 Uhr vorverlegt, was laut Senderchef Martin Blank einem "Ritterschlag" gleichkomme. Die Zuseher will man mittels Second-Screen-Begleitung stärker einbinden. Zum Auftakt am neuen Sendeplatz ist u.a. Skistar Marcel Hirscher wenige Tage vor dem Saisonstart in Sölden zu Gast.

Grundsätzlich werde der Sporttalk von den Fans sehr gut angenommen, wie Blank im Gespräch mit der APA erklärte. Viele Zuseher hätten sich aber einen früheren Sendetermin gewünscht. "Der klassische Sportfan will die Ereignisse des Wochenendes fundiert und tiefgründig aufgearbeitet wissen." Als Moderatoren fungieren dafür Christian Brugger, Michael Knöppel sowie Andreas Gröbl. Der General Manager von Servus TV sieht durchaus Potenzial am neuen Sendeplatz, der bei Konkurrenten vorwiegend mit Serien und Shows besetzt ist.

Das unterhaltende Element soll aber auch bei "Sport und Talk aus dem Hangar-7" nicht zu kurz kommen, wie Torsten Haux unterstrich. "So kann man auch Publikum begeistern, das zufällig vorbei zappt." Im Fokus stünden aber natürlich ausführliche Hintergrundberichte sowie Expertenrunden, so der Chefredakteur des Formats. "Die Grundstruktur aus aktuellem Magazinteil und Talk wollen wir beibehalten. Wir erklären den Sport und wollen den Zusehern Wissen mitgeben, dass sie vielleicht noch nicht hatten."

Diese können sich künftig selbst einbringen: Über die Website vote.servustv.com soll eine interaktive Verbindung hergestellt werden, wobei am Ende etwa Rankings zu bestimmten Fragen herausschauen können. "Wir werden redaktionell damit spielen", sagte Philip Wolfarth, der seit 1. Oktober den Bereich Sport bei Servus TV leitet. Die Beeinflussung von Grafiken in Echtzeit sei zudem eine Österreich-Premiere. Erprobt wurde das Tool von Servus TV u.a. bei der "Servus Hockey Night" in Deutschland: Bei einem Zuseherschnitt von 110.00 hätten rund 20 Prozent die Second-Screen-Anwendung genutzt.

Blank betonte allerdings, dass man das Thema Second Screen "nicht zu hoch hängen" dürfe. Unbestritten sei aber, dass etliche Zuseher neben dem TV-Konsum das Internet nutzen. "Wenn wir sie gleichzeitig via Second Screen erreichen, ist auch das Involvement größer, wodurch natürlich eine höhere Bindung entstehen kann. Außerdem ist uns diese Art des Live-Feedbacks extrem wichtig, weil wir es direkt einbauen können." Eine Anmeldung ist für die Nutzung nicht erforderlich, weshalb Wolfarth von einem "Service ohne Fallstricke" sprach.

Quote ist "valide unterwegs"

Mit der Quotenentwicklung des Sporttalks zeigte sich Blank zufrieden: Hier liege man bei den jüngsten Ausgaben über Senderschnitt, wo man bis zu 3 Prozent Marktanteil verbuchte. "Wir sind da sehr valide unterwegs, die Quoten steigen sukzessive." Mit dem neuen Sendeplatz wolle man sich nun dem Wettbewerb stellen - und setzt dafür nicht ausschließlich auf Mainstream-Sportarten.

Zurückhaltender argumentiert Blank bei der allgemeinen Frage nach Sportrechten. Für Servus TV sei das aufgrund der Bespielung von drei Territorien - Österreich, Deutschland und Schweiz - ein "sehr komplexes Thema". Würde man mitbieten, müsste man den größten Markt, in diesem Fall Deutschland, mitbedenken. "Und da erübrigen sich gewisse Sachen dann von alleine", verwies Blank auf die daraus resultierenden hohen Kosten. Grundsätzlich gebe es mittlerweile durch digitale Anbieter auch mehr Player auf diesem Gebiet. "Am Ende muss jeder selbst für sich überlegen, was der persönliche Aufwand und Ertrag ist."

"Die ganz großen Rechte sind für Privatsender schwierig", meinte auch Haux. "Wir definieren uns über Qualität", die man weiterhin auch abseits des Sporttalks oder der Eishockey-Berichterstattung bei Live-Events unter Beweis stellen möchte. "Die Reise geht hin zu Bewegtbild, egal auf welcher Plattform", unterstrich schließlich Blank. Wenn irgendwann jedes TV-Gerät über einen Internetzugang verfüge, sehe man sich auch anderen Nutzungs- und Wettbewerbssituationen gegenüber. "Ich finde das aber auch spannend. Im Wettbewerb differenziert man sich dann wieder über die Art und Weise, wie man etwas macht."
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