Nachrichtenagentur hat sich am Dienstag für zahlungsunfähig erklärt
Weitere sechs Töchter der zahlungsunfähigen Nachrichtenagentur dapd haben am Donnerstag Insolvenz angemeldet. Betroffen sind der erst letztes Jahr gestartete Sportdienst sowie die GmbHs Korrespondenz und Recherche, International Service, der dfd Foto Service, der Videodienst und die Abteilung News und Medien Service Exklusiv, wie die Kommunikationsberatung Hering Schuppener im Auftrag von dapd mitteilte. Bereits am Dienstag hatten die dapd nachrichtenagentur GmbH und die dapd nachrichten GmbH sich für zahlungsunfähig erklärt.
Von der Insolvenz nicht betroffen sind nach Angaben des Unternehmens die Holding dapd Media und die übrigen 18 Gesellschaften der Gruppe. Zum alleinigen Geschäftsführer aller acht insolventen Töchter war am Dienstag der Insolvenzexperte Wolf von der Fecht bestellt worden. Er soll bis Ende November prüfen, ob das Unternehmen umstrukturiert und weitergeführt werden kann und neue Investoren suchen. Das Geschäft der dapd läuft derzeit unverändert weiter.
Auf einer Mitarbeiterversammlung am Dienstag hatte einer der Gesellschafter des Unternehmens nach Angaben aus Firmenkreisen verkündet, derzeit mit einem möglichen Investor zu verhandeln. Der Axel-Springer-Verlag erklärte am Donnerstag auf Anfrage des Mediendienstes newsroom.de, nicht an einer Beteiligung an dapd interessiert zu sein.
Die beiden Finanzinvestoren Peter Löw und Martin Vorderwülbecke, Besitzer des Deutschen Depeschendienstes (ddp), hatten im Dezember 2009 den deutschsprachigen Dienst der US-Nachrichtenagentur Associated Press (AP) aufgekauft. Im Sommer 2010 fusionierten sie ddp und die deutsche AP zur dapd.
Deutschland gilt als einer der weltweit am härtesten umkämpften Märkte für Nachrichtenagenturen. Neben dem Marktführer dpa und der dapd konkurrieren dort noch die britische Agentur Reuters, die deutsche Tochter der französischen Nachrichtenagentur AFP, die zur AFP-Gruppe gehörende Sportagentur SID, die kirchlichen Agenturen epd und KNA sowie Spezialdienste für Wirtschaftsnachrichten um Kunden aus dem Medienbereich.
(APA/AFP)