Daniel Roßmann, bisher Pressesprecher des Wolfsberger AC, ist nun Medienunternehmer.
Dieser Artikel erschien auch in der Ausgabe 1-3/2020 des HORIZONT. Noch kein Abo? Hier klicken.
Für Menschen, die sich nicht mit Fußball beschäftigen, war er das berühmteste Mitglied des Wolfsberger AC: Rund neun Jahre lang betreute Daniel Roßmann, besser bekannt als „Rosi“, die Pressearbeit des Bundesligisten. Auch als @Rosinnjo hat er sich auf Twitter eine treue Fangemeinde aufgebaut.
Zumindest mit dem Fußball ist seit Jahresende aber Schluss. „Ich habe mit dem Verein, mit den Möglichkeiten, die da waren, alles erreicht, was man eigentlich erreichen kann, und das war für mich ein sehr guter Zeitpunkt, etwas Neues zu machen“, sagt Roßmann im Gespräch mit HORIZONT. Deswegen hat er sich nun selbstständig gemacht und betreibt die von ihm gegründete Podcast-Werkstatt künftig hauptberuflich.
Die Idee dafür reifte schon länger. „Es hat immer einen großen Reiz auf mich ausgeübt, ein Medium zu erschaffen“, so Roßmann. Durch „eine blöde Idee auf Twitter“ ist dann zunächst der Podcast von ihm und Daniel Kosak (Pressesprecher und stv. Kabinettchef von Elisabeth Köstinger) entstanden.
15.000 Hörer pro Folge
Das Interviewformat schlug ein wie eine Bombe. „Da habe ich mir gedacht, das muss mit anderen Formaten doch auch funktionieren“, erzählt Roßmann. Daraus ist die Idee für den Podcast „Darf sie das?“ der Journalistin Nicole Schöndorfer entstanden. Laut Roßmann erreicht man mit dem feministischen Audio-Format 15.000 bis 20.000 Hörer pro Folge. Auch für den Standard schneidet er einen Podcast. All das hat er bisher „in der Nacht“ gemacht, bevor er den Sprung in die Selbstständigkeit wagte.
Das Neo-Medienunternehmen steht laut Roßmann schon jetzt auf mehreren Beinen: Einerseits durch Werbeverkauf für die Podcasts, was sich manchmal allerdings noch als Herausforderung darstellt. “Du hast ungefähr eine halbe Stunde, um etwas zu verkaufen und in der halben Stunden brauchst du ca. zwanzig Minuten, um jemanden zu erklären, was eigentlich ein Podcast ist, weil Österreich noch nicht so richtig bereit dafür ist”, sagt Roßmann. Andererseits macht er auch mit Projekten im Corporate-Bereich Umsatz. Unternehmen, die mit Podcasts oder anderen Formen der Online-Kommunikation ihre Geschäftspartner oder Kunden mit Inhalten beliefern wollen, würden auf ihn zukommen: „Das mache ich seit circa einem halben Jahr richtig intensiv.“
"Größeres Projekt" geplant
Aufs Podcasten alleine will er sich aber nicht beschränken. „Das ist einfach das, was gerade gut funktioniert“, erläutert Roßmann. Der Schritt in die Selbständigkeit lasse ihm nun auch mehr Zeit, und „je mehr Zeit ich investiere, desto mehr kommt dabei auch raus“. Deswegen ist er gerade auf der Suche nach Unterstützung für den Schnitt: “Das Schneiden nimmt mir am meisten Zeit weg, weil meine Hauptaufgabe sollte hauptsächlich die Produktion und Konzeption von solchen Projekten sein.”
Auch Zukunftspläne gibt es bereits: Unbekannte Podcasts will Roßmann durch „ein größeres Projekt“ im kommenden Jahr ins Rampenlicht rücken.