Kritik an Verhinderung von Berichterstattung über Korruption am Bau und Umweltfolgen
Vier Monate vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Sotschi hat die Organisation Reporter ohne Grenzen Russland vorgeworfen, eine freie Berichterstattung zu verhindern. Kritische Themen wie die Korruption rund um die Großbaustellen in Sotschi oder Folgen für die Umwelt seien Tabus in den vom Kreml gelenkten Staatsmedien. Das teilte Reporter ohne Grenzen (ROG) in der am Montag in Berlin veröffentlichten Studie "Der Kreml auf allen Kanälen" mit. Dazu hatte die Autorin Ulrike Gruska Interviews mit rund 30 Journalisten und Experten aus Russland geführt. ROG forderte eine Achtung der Pressefreiheit.
Die Olympischen Spiele beginnen am 7. Februar in dem Schwarzmeerkurort Sotschi und dauern bis 23. Februar 2014. Reporter ohne Grenzen zählt den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu den größten Feinden der Pressefreiheit weltweit. Auf der Rangliste der Organisation belegt Russland Platz 148 von 179 Ländern.
Die neue Studie erschien zum siebenten Jahrestag der Ermordung der regierungskritischen Reporterin Anna Politkowskaja. Die Journalistin der Zeitung "Nowaja Gaseta" wurde am 7. Oktober 2006 vor ihrer Moskauer Wohnung erschossen. Aufgeklärt ist das Verbrechen bis heute nicht.