Reportagestipendium: Straßenzeitung 'Augustin...
 
Reportagestipendium

Straßenzeitung 'Augustin' setzt auf Journalismusförderung

Augustin
Mit dem Reportagestipendium macht sich der 'Augustin' selbst ein Geschenk zum 25. Geburtstag.
Mit dem Reportagestipendium macht sich der 'Augustin' selbst ein Geschenk zum 25. Geburtstag.

Während viele Printredaktionen ihre Etats kürzen und aufwendige Recherchen einer Politik der schnellen Klicks weichen müssen, geht die Straßenzeitung ihren eigenen Weg: Im 25. Jahr ihres Bestehens vergibt 'Augustin' ein Reportagestipendium in Höhe von 2.000 Euro.

25 Teams bestehend aus Journalisten und Fotografen bewarben sich mit ihren Exposés zum Thema "Die Gesellschaft und wie es ihr geht" um das erste Augustin-Reportagestipendium. "Die Qualität der Einreichungen und die Vielfalt der Recherchethemen von der Einzelfallgeschichte in der Nachbarschaft bis zu den großen Fragen, denen die Welt sich stellen muss, hat uns sehr beeindruckt", sagt Augustin-Redakteurin Lisa Bolyos.

Die dreiköpfige Jury ­– die Journalistin Alexandra Stanić, Christine Grabner, Chefredakteurin der Kärntner Straßenzeitung kaz., und der Fotograf Robert Davis – ließ sich von der Fotografin Bettina Fleischanderl und dem Journalisten Christof Mackinger überzeugen, die für ihre Story M., eine aus dem Maßnahmenvollzug entlassenen Transfrau, im Alltag nach der Haft begleiten. "In welcher Verfassung spuckt der österreichische Strafvollzug eine Insassin aus, die viele Jahre lang hin- und hergeschoben, mit Begünstigungen befördert und mit Ordnungsstrafen wieder zurückgeworfen wurde?", fragen die beiden Autoren in ihrem Exposé, das sie nun mit dem Augustin-Stipendium von 2.000 Euro umsetzen können.

Das Konzept besticht durch eine kritische Haltung, eine spannende Protagonistin und eine hochaktuelle Geschichte", schreibt die Jury in ihrem Statement. Die Reportage wird im Frühjahr 2021 im Augustin zu lesen sein. Das nächste Reportagestipendium wird ebenfalls im nächsten Jahr ausgeschrieben, heißt es weiter.

Crowdfunding in der Corona-Krise

Die Augustin-Verkäufer waren von den Ausgangsbeschränkungen im Frühling in besonderem Ausmaß betroffen (HORIZONT berichtete). Daraufhin startete die Wiener Straßenzeitung, die es sich zur Aufgabe macht, Armut und Marginalisierung zu politisieren und ihren gesellschaftlichen Ursachen auf den Grund zu gehen, eine Crowdfunding-Kampagne.



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