RegioPrint: Kampf um Wien
 

RegioPrint: Kampf um Wien

Die Printausgabe von HORIZONT 36-2009 erscheint am 4. September mit einer umfangreichen Analyse der Ergebnisse der RegioPrint – HORIZONT Online sprach mit dem Marktführer im Gratiszeitungssegment, Friedrich Dungl vom Bezirksjournal (Mediaprint), über seine Analyse der RegioPrint-Daten.

HORIZONT: In der aktuellen Ausweisung in der RegioPrint 2009 gibt in Wien das „Bezirksjournal“ um zwei Prozent punkte Reichweite nach und liegen nun mit 37 Prozent Reichweite hinter dem monatlich erscheinenden Bezirksblatt (42 Prozent) – was sind mögliche Ursachen - Vertrieb? Mitbewerber wie Heute oder Österreich?



Friedrich Dungl: Das „Bezirksjournal“ ist eine Wochenzeitung und daher auch mit diesem Erscheinungsrythmus abgefragt. Das bringt nicht nur Abfrage-Nachteile gegenüber 14-täglichen und monatlichen Zeitungen, sondern bedingt auch, dass wir immer als letztes Bezirksmedium in Wien im Fragebogen auftauchen. Aufgrund der hohen Verwechslungsgefahr ist das ein weiterer Nachteil gegenüber dem Mitbewerb, der einige Prozentpunkte kostet. In Summe ist der Wiener Printmedienmarkt überfüllt wie kein anderer. Das drückt, neben dem hohen Prozentsatz an nicht-deutschsprachigen Bürgern die Reichweite aller Titel in Wien.



HORIZONT: In Niederösterreich war das „Bezirksjournal“ 2008 nicht ausgewiesen – 2009 gibt es Zahlen im „erweiterteten“ Speckgürtel rund um Wien gleichauf mit „Heute“ … Ihr Kommentar?



Dungl: Niederösterreich konnte zuletzt nicht ausgewiesen werden, weil wir während des Abfragezeitraumes das Gebiet und die Frequenz - von 14-täglich auf wöchentlich geändert haben. Einen eigenen Reichweiten-Wert für den Speckgürtel gibt es aus methodischen Gründen nicht. Da wir aber nur im Speckgürtel erscheinen, können wir uns nicht mit Medien vergleichen, die ganz Niederösterreich abdecken. 138.000 Leser im Umland Wiens halte ich für einen sehr schönen Erfolg, zumal sich andere Regionalzeitungen gerade in dieser Region sehr schwer tun.



HORIZONT: Da es keine ÖAK-Zahlen gibt - warum eigentlich nicht? – gab es in der Vertriebspolitik im 1. Halbjahr 2009 im Vergleich zu 2008 Veränderungen?



Dungl: Uns ist der Nachweis der Leser wichtig, nicht die Auflage. Gratiszeitungen leiden manchmal unter dem Argument, dass sie zwar gedruckt und verbreitet aber nicht gelesen werden. Daher haben wir bislang auf eine ÖAK-Ausweisung verzichtet. Leser bekommt man schließlich sowieso nur, wenn man die Zeitungen auch wirklich in Verkehr bringt. Nein, es gab keinerlei Veränderungen in der Vertriebspolitik. Die Auflage ist leicht gestiegen weil unser Vertriebspartner Feibra mehr Haushalte gemeldet hat.



HORIZONT: Schließlich: Die nun zur RMA gehörende „Bezirkszeitung“ wird im Herbst auf wöchentlich umgestellt, wird somit ein weiterer Konkurrent für das „Bezirksjournal“ neben dem „Bezirksblatt“ – welche Auswirkungen erwarten Sie angesichts eines weiteren wöchentlichen Mitbewerbers?



Dungl: Bisher war das „Bezirksjournal“ das einzige wöchentliche Bezirksmedium und die einzige Zeitung, die Wien und das Umland abdecken konnte. Durch die RMA ändert sich das jetzt. Angesichts der - 14-täglich abgefragten! - eher überschaubaren Reichweite unseres Mitbewerbers in Wien denke ich, dass das „Bezirksjournal“ nach wie vor das Leitmedium auf dem Regionalzeitungssektor in Wien bleiben wird. Insgesamt kann die zusätzliche Stimulation des Marktes - derzeit haben wir ja ein Quasi-Monopol im Wochenzeitungsbereich - auch sehr positive Auswirkungen auf uns haben.  



HORIZONT: Last, but not least: Thema Media Analyse - Werden Sie beitreten? Wann?



Dungl: Derzeit gibt es sehr gute Gespräche zwischen dem VRM und der ARGE MA. Seit Jahren wünschen sich die Gratiszeitungen der MA beitreten zu dürfen. Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, wird das Bezirksjournal so rasch wie möglich der MA beitreten und damit neuerlich den Beweis erbringen, dass es die reichweitenstärkste Wochenzeitung Wiens ist.



Zur RegioPrint siehe bitte auch www.vrm.at


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