Regionalmedien: 'NÖ-Bezirksblätter' wegen Gef...
 
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'NÖ-Bezirksblätter' wegen Gefälligkeitsjournalismus in der Kritik

Screenshot HORIZONT
Der Bauernbund betonte gegenüber "profil" und Ö1, dass für die redaktionelle Berichterstattung kein Geld geflossen sei.
Der Bauernbund betonte gegenüber "profil" und Ö1, dass für die redaktionelle Berichterstattung kein Geld geflossen sei.

Laut aktueller, am Samstag erscheinender Ausgabe des Nachrichtenmagazins 'profil' und dem Ö1-Medienmagazin 'doublecheck'  mussten Reporter der 'Bezirksblätter Niederösterreich' Bauernbund und Landesregierung in ein gutes Licht rücken.

profil und "doublecheck", das heute Freitag um 19.05 Uhr in Ö1 berichtet, konnten laut eigenen Angaben Einblick in interne Mails der Bezirksblätter Niederösterreich nehmen. Die Unterlagen belegten demnach: Die Chefredaktion forderte von Lokalreportern immer wieder wohlwollende Berichte über Politiker und Parteiorganisationen.


"Mit dem Bauernbund wurde eine Geschichte vereinbart, die in Kalenderwoche 9 erscheinen MUSS," so ein Zitat aus einem internen Mail, das der damalige Vize-Chef der Bezirksblätter Niederösterreich, Christian Trinkl, Mitte Februar 2019 an 19 Lokalredaktionen verfasst haben soll: "Die Obleute sind gebrieft, dass wir die Geschichte mit ihnen machen und sollten euch genügend Info geben können." Als Stoßrichtung wurde laut profil vorgegeben: "Wir stehen an der Seite der Bauern."

Der Bauernbund betonte gegenüber profil und Ö1, dass für die redaktionelle Berichterstattung kein Geld geflossen sei. Die Bezirksblätter wiederum hielten auf Anfrage fest, bezahlte PR-Geschichten stets als solche ausgeschildert zu haben. Für redaktionelle Beiträge liege die Letztverantwotung bei der Redaktion. Die Inputs der Chefredakteure seien lediglich "Themenvorschläge für Berichte".

'Keine finanzielle Gegenleistung'

Auch eine EU-Serie, für die alle sechs ÖVP-Landesregierungsmitglieder interviewt würden, nicht aber die der FPÖ und SPÖ, wurde Bezirksblätter-intern, so profil, als "gebucht" bezeichnet. Das Büro von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, ÖVP und Bezirksblätter hätten dagegen erklärt, dass es keine finanzielle Gegenleistung gebe. Die beiden Medien berichten weiters von Diskussionsveranstaltungen in der ÖVP-Zentrale, moderiert von den Bezirksblätter-Chefredakteuren, die bezahlt worden wären.




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