Radiotest: RMS überholt Ö3 bei Jungen erstmal...
 
Radiotest

RMS überholt Ö3 bei Jungen erstmalig

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Die RMS-Sender liegen in der jungen Zielgruppe (innerhalb der Schwankungsbreite) erstmalig überhaupt vor dem ORF-Flaggschiff Ö3. Der ORF bleibt aber dominant.

Es ist so etwas wie ein Erdbeben am Radiomarkt: Die RMS-Top-Kombi, das Produkt der Vermarktungsgesellschaft, das alle heimischen Privatradios umfasst, liegt laut aktuellem Radiotest für 2021 bei den 14- bis 49-jährigen Hörern vor dem ORF-Sender Ö3 – wenngleich innerhalb der Schwankungsbreite. 35 Prozent Tagesreichweite (Montag bis Sonntag) stehen bei der Top-Kombi der RMS zu Buche, 34,6 Prozent bei Ö3.

,Historisch‘

„Es ist ein historischer Radiotest für uns, denn erstmals übernimmt die RMS-Top-Kombi die Reichweitenführerschaft bei den 14- bis 49-Jährigen vor Ö3, selbst wenn der Abstand noch nicht statistisch signifikant ist“, so RMS-Austria-Geschäftsführer ­Joachim Feher. Zu verdanken hat die RMS den Status einem signifikanten Wachstum der Tagesreichweite auf Bundesebene von 1,9 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Ö3 hat 1,4 Prozentpunkte ­verloren, liegt aber in der Gesamt­zielgruppe mit 30,9 Prozent Reichweite weiterhin deutlich voran und ist stärkste Sendermarke des Landes – die RMS-Top-Kombi liegt hier bei 26,9 Prozent. Stärkstes bundesweites Privatradio bleibt kronehit mit 16,6 Prozent Tagesreichweite in der werberelevanten Zielgruppe, was einen überdeutlichen Anstieg von 3,2 Prozentpunkten bedeutet.



Zusammengerechnet bleiben die ORF-Radios weiterhin dominant. Mit einer Tagesreichweite von 48,9 Prozent (14 bis 49 Jahre) haben sie aber leicht verloren. Noch stärker fällt die Dominanz der ORF-Radios bei den Tagesreichweiten bei allen Hörern (10 plus) aus: In dieser Kategorie liegen die ORF-Sender mit 59,6 Prozent Tagesreichweite deutlich vor der RMS-Top-Kombi (26,9 Prozent). Doch auch in der gesamten Hörerschaft hat die ORF-Radioflotte ein Minus zu verbuchen.

Regionale Verschiebungen

Und welche Erkenntnisse bringt der Blick auf die Bundesländer? In Wien etwa bleibt das Match zwischen Ö3 und den RMS-Sendern bei den Hörern ab zehn Jahren ein ausgewogenes: 21 Prozent bei Ö3 stehen hier 22,7 Prozent Reichweite der RMS gegenüber. Bei den 14- bis 49-Jährigen wächst der Vorsprung der Privaten dann schon auf 8,7 Prozentpunkte bei 27,8 Prozent Reichweite für die RMS. Hauptverantwortlich dafür ist kronehit, das signifikant auf 14,2 Prozent Reichweite zulegen kann (nach 11,8 im Radiotest von vor einem Jahr).

In der Steiermark gewinnt die RMS-Top-Kombi in der Bevölkerung ab zehn Jahren 4,3 Prozentpunkte, hält nun bei 33,4 Prozent, bei den 14- bis 49-Jährigen steht sogar ein Plus von 6,9 Punkten im neuen Radiotest (bei 43,1 Prozent Reichweite). Zum Vergleich: Ö3 hält im Land des Privatradiovorreiters Antenne Steiermark aktuell bei nur mehr 35,5 Prozent. Auch hier ein Führungswechsel in der Werbezielgruppe. Mit 31,1 sowie 29 Prozent Tagesreichweite sind die ORF-Radios Ö3 und Radio Steiermark nach Einzelsendern betrachtet freilich immer noch Platzhirsche am regionalen Markt. Die Antenne kommt bei Hörern ab zehn Jahren auf 22,3 Prozent (nach 19,3 Prozent im Vergleichszeitraum 2020).

Neue Erhebungsmethode kommt

Beinahe durchgehende Steigerungen in den regionalen Märkten kann kronehit verzeichnen. Der MediaPrint-Sender legt bis auf Tirol, Vorarlberg und Kärnten in allen Bundesländern signifikant zu. Im Burgenland – allerdings wegen unsicherer Samples mit Vorsicht zu genießen – sogar um 4,2 Punkte am Gesamtmarkt beziehungsweise um 7,4 Punkte (!) in der werberelevanten Zielgruppe. Die im kommenden Radiotest erstmals angewandte neue Erhebungsmethode (das Nutzungsverhalten wird auch via Onlineinterviews erfragt; bei 24.000 Interviews im Verhältnis eins zu neun) wird hier die Nagelprobe sein: echter Erfolgslauf oder nicht.




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