ProSiebenSat.1 steigerte Gewinn 2015 um 18,2 ...
 

ProSiebenSat.1 steigerte Gewinn 2015 um 18,2 Prozent

APA (dpa)
19,5 Mio. Euro an Mutterkonzern ausgeschüttet
19,5 Mio. Euro an Mutterkonzern ausgeschüttet

Der deutsche Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 hat 2015 in Österreich nach Steuern einen Gewinn von 19,8 Mio. Euro geschrieben, das ist ein Anstieg um 18,2 Prozent gegenüber 2014.

19,5 Mio. Euro hat die ProSiebenSat.1Puls 4 GmbH an den Mutterkonzern ausgeschüttet, wie aus dem Firmenbuch hervorgeht. Zuvor hatte "Der Standard" in seiner Onlineausgabe darüber berichtet.

Der Umsatz stieg von 131,7 auf 141,5 Mio. Euro. Der durchschnittliche Personalstand - in Vollzeitkräften gerechnet - erhöhte sich von 116 auf 125 Mitarbeiter. Die deutsche Sendergruppe betreibt in Österreich mit Puls 4 ein Vollprogramm und vermarktet weiters die Werbefenster von ProSieben, Kabel eins, SAT 1, Sixx, ProSieben MAXX und Sat.1 Gold.

Im Lagebericht begründete die Geschäftsführung das Gewinnplus mit verbesserten Ergebnissen bei den Tochterfirmen Puls 4 TV und Austria 9 TV. Bei Puls 4 sei der Umsatz von 36,3 auf 39,8 Mio. Euro gestiegen und dadurch ein "positives Ergebnis" erzielt worden. Bei Austria 9 wurde das "negative Ergebnis" durch einen Ergebnisabführungsvertrag ausgeglichen.

"Propaganda-Spin des ORF unwahr"

Geschäftsführer Markus Breitenecker wollte die Zahlen nicht kommentieren, sieht aber nachgewiesen, dass "der Propaganda-Spin des ORF, dass unsere Fenstersender Hunderte Millionen Euro aus Österreich nach Deutschland abziehen, schlicht unwahr ist", wie er auf APA-Anfrage erklärte.

Der zweite große deutsche Werbefenstervermarkter in Österreich, die IP Österreich GmbH der RTL-Gruppe, hat 2015 ebenfalls Gewinne geschrieben. Der Jahresüberschuss ging allerdings von 4,6 auf 3,6 Mio. Euro zurück, während der Umsatz von 17,6 auf 21,9 Mio. Euro stieg. Ausschlaggebend für den Gewinnrückgang war, dass sich die "sonstigen betrieblichen Aufwendungen" von 10,7 auf 15,9 Mio. Euro erhöhten.

An die Gesellschafter wurden insgesamt 4 Mio. Euro ausgeschüttet. Die IP Österreich GmbH gehört zu 50 Prozent der IP Deutschland GmbH, die restlichen Anteile teilen sich zur Hälfte die Erben von "Krone"-Gründer Hans Dichand und die deutsche Funke Mediengruppe.

Die Umsatzerlöse stammen zur Gänze aus den Provisionen, die IP Österreich aus dem Werbezeitenverkauf erhält. Bei RTL waren das 2015 8,4 Mio. Euro, bei VOX 6,2, bei RTL II 3,4 und bei Super RTL 1,6, Mio. Euro. Weitere 1,9 Mio. Euro an Provisionserlösen stammen aus der Onlinewerbung auf den Mediatheken der Sender.

Für heuer erwartet die IP-Geschäftsführung leicht steigende Umsätze, aber "die Anlaufkosten in der technischen Distribution des neuen Senders RTL NITRO werden aber das Ergebnis 2016 voraussichtlich mit 1,3 Mio. Euro belasten", wie es im Jahresabschluss heißt.
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