ProSiebenSat.1 legt Verschlüsselung auf Halde
 

ProSiebenSat.1 legt Verschlüsselung auf Halde

Die Münchner Mediengruppe nimmt vorerst Abstand von der gemeinsam mit RTL geplanten Grundverschlüsselung ihrer digitalen Satellitenprogramme.

Die Münchner ProSiebenSat.1 nimmt wieder Abstand von der gemeinsam mit der RTL-Gruppe geplanten Grundverschlüsselung ihrer Digital-Programme. Das "Projekt Dolphin" liegt damit bis auf weiteres auf Halde,jedoch sei damit noch keine Entscheidung für oder gegen eine Grundverschlüsselung gefallen, meinte ein Konzernsprecher.


Die beiden Sendergruppen wollten ab 2007 eine Gebühr für ihre über Satellit ausgestrahlten Programme einführen. Dabei sollte Astra sollte für die Freischaltung der Programme beim Zuschauer Gelder erheben, deren Löwenanteil dann in die Kassen der beiden Sendergruppen geflossen wäre. Das Kartellamt sah hier eine verbotene Absprache, denn wenn nur ein Sender eine Freischaltgebühr einführen würde, müsste dieser einen erheblichen Einbruch bei Zuschauern und Werbeeinnahmen befürchten.



Die ARD und der Verbraucherzentrale Bundesverband begrüßen die Entscheidung der ProSiebenSat.1-Gruppe, von den Verschlüsselungsplänen Abstand zu nehmen. Sie würden nur erhebliche Kosten produzieren, aber für den Zuschauer keinen Mehrwert bieten, so der Verband.


ARD und Verband setzen sich für das frei empfangbare Fernsehen ein, mit der Begründung, dass alle Bürger unabhängig von Einkommen Zugang an den audiovisuellen Medienangeboten haben sollen. Außerdem leiste das unverschlüsselte Satellitenfernsehen einen wichtigen Beitrag für ein grenzüberschreitendes Europa.

(dodo)




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