Presse am Sonntag feiert fünfjähriges Jubilä...
 

Presse am Sonntag feiert fünfjähriges Jubiläum

Unter dem Motto "Fern Sehen" wird die Jubiläumsausgabe am 30. März großteils von ORF-Redakteuren gestaltet werden - dafür werden Mitarbeiter der "Presse" in der Woche zuvor Sendungen auf ORF III gestalten

Mit einem nicht ganz alltäglichen redaktionellen Tausch feiert die "Presse am Sonntag" ihr fünfjähriges Jubiläum. Die Ausgabe am 30. März wird unter dem Motto "Fern Sehen" maßgeblich von den Kollegen des ORF gestaltet. Im Gegenzug werden "Presse"-Redakteure in der Woche davor Sendungen auf ORF III bestreiten. Die "Presse am Sonntag" ist erstmals am 15. März 2009 erschienen.

Keine Scheu vor Vergleichen

Fünf Jahre nach dem Start zeigte sich "Presse"-Chefredakteur Rainer Nowak mit der Sonntagsausgabe "sehr zufrieden", wie er der APA erklärte. "Sie hat sich durchaus so entwickelt, wie wir uns das vorgestellt haben. Es ist uns gelungen, uns als einzig wahre Qualitätszeitung am Sonntag in Österreich zu etablieren. Bei aller Bescheidenheit müssen wir Vergleiche mit deutschen Titeln nicht scheuen."

Trotz der politischen und wirtschaftlichen Ausrichtung der "Presse" unter der Woche, erreiche man mit der Themensetzung am Sonntag verstärkt jüngere und weibliche Leser. Bestätigt sieht sich Nowak auch durch die Abozahlen, die laut jüngst veröffentlichter Auflagenkontrolle für 2013 im Vergleich zum Jahr davor gesteigert werden konnten. "Dass eine Zeitung, die praktischerweise vor der Tür hängt, bei den Vollabos gewinnt, ist ein gutes Zeichen."

Wandel ist vorauszusehen

Die Sicht seines Vorgängers Michael Fleischhacker, der in seinem jüngst erschienenen Buch den Tod der Tageszeitung voraussagt, teilt Nowak nicht. Danach gefragt, ob die "Presse" oder die "Presse am Sonntag" als Printprodukt länger Bestand haben werden, antwortete er schlicht "beides". Allerdings gehe er sehr wohl davon aus, dass beide Zeitungen in der Zukunft wohl einen Wandlungsprozess durchlaufen werden. "Sie werden nicht immer so ausschauen wie jetzt."

Unabhängig von äußeren Faktoren präsentierte die von Christian Ultsch und Ulrike Weiser geleitete "Presse am Sonntag" aber schon vergangenes Wochenende eine Neuerung: Dem groß aufbereiteten Dossier mit historischem Inhalt sollen im Laufe des Jahres weitere Adaptionen und Themenschwerpunkte folgen, wie Nowak ankündigte. Genaueres könne er aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Grundsätzlich müsse man versuchen, Inhalte besser aufzubereiten. "Man kann im Print auch von Digital einiges lernen", so der Chefredakteur.

Austausch mit dem ORF

Zur Feier des fünfjährigen Jubiläums wird man nun mit Redakteuren der "Zeit im Bild", von ORF III und der ORF-Kultur kooperieren. Der Hintergrund dazu ist eine gemeinsame Ehrung, wurden ORF und "Presse" vom Fachmagazin "Der Österreichische Journalist" doch kürzlich ex-aequo als "Redaktion des Jahres" ausgezeichnet. Auch ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz freut sich über die "ebenso hochkarätige wie einzigartige Kooperation", wobei der "Gewinner dieses besonderen Joint Ventures der renommiertesten Qualitätsmedien des Landes in jedem Fall das Publikum" sei.

Eine wichtige Rolle beim Austausch soll den Auslandskorrespondenten beider Medien zukommen. Derzeit befinde man sich in der Planungs- und Koordinierungsphase, berichtete Nowak. "Das ist noch ein work in progress." Fest stehe aber bereits: "ZiB"-Wirtschaftschef Christoph Varga wird sich mit "Presse"-Redakteur Josef Urschitz ein "Streitgespräch" liefern, während "ZiB"-Moderator Tarek Leitner dem "Verplappern der Welt" nachgeht. Und auch für die optische Umsetzung ist etwas Besonderes angedacht, so Nowak.

Die Zeitungsmacher werden wiederum ab 24. März Fernsehluft schnuppern: Fünf von "Presse"-Redakteuren gestaltete Kurzinterviews stehen etwa im Vorfeld von "Kultur Heute" auf ORF III an. Mit Francesca Habsburg, Wolfgang Schüssel und Karl Schwarzenberg sind am 27. März Gespräche zum Thema "Zukunft Europa" geplant und Nowak selbst wird am 28. März gemeinsam mit Ani Gülgün-Mayr ein "Kultur Heute"-Spezial moderieren. Am 1. April ist der "Presse"-Chefredakteur dann bei Heinz Sichrovsky in "erLesen" zu Gast.

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