Pläne: 'Opernball-Quiz' in ORF 2 und größeres...
 
Pläne

'Opernball-Quiz' in ORF 2 und größeres Publikum für FM4

APA/ROLAND SCHLAGER
Getanzt wird heuer nicht
Getanzt wird heuer nicht

Der ORF setzt auf ein 'Opernball-Quiz' als Ersatzprogramm zum erneut abgesagten traditionsreichen Societyevent.

Zudem ist ein "True Crime"- sowie ein "showiges" Klima- und Umweltschutzformat in Arbeit, sagte ORF 2-Channelmanager und TV-Unterhaltungschef Alexander Hofer in Interviews mit Standard und Kurier. Doroteja Gradištanac gab als neue FM4-Chefin wiederum Falter und Standard erste Einblicke in ihr Vorhaben. So soll der Radiosender ein breiteres Publikum finden. Als Ersatz zum Opernball sollen einerseits die lustigsten, skurrilsten und immer wieder gern gesehenen Momente aus der Geschichte des Societyevents gezeigt, aber auch "in einem gewissen Spielmodus" in Abstimmung mit Staatsoperndirektor Bogdan Roščić Karten für den nächstjährigen Opernball erspielt werden. Diese gehen dann an das ORF-Publikum, erklärte Hofer.


Der TV-Unterhaltungschef kündigte zudem ein "True Crime"-Format an, das sich in Doku- bis Reportageform Cold-Case-Fällen widmet. Im Frühjahr wird die erste Pilotfolge gedreht, im Sommerprogramm soll das Format, das etwas an die Servus TV-Sendung "Fahndung Österreich" erinnert, eingesetzt werden. Für ORF 1 kündigte ORF-Generaldirektor Roland Weißmann bereits eine "showige" Klima- und Umweltschutzsendung an. Damit solle vor allem junges Publikum angesprochen werden. "Das soll aber nicht in einem Infotainment-Format, etwa einem Magazin, stattfinden, sondern etwas unterhaltender sein dürfen. In Überlegung ist eine Art Joint-Venture von Wissenschaft und Unterhaltung", so Hofer zum Kurier. Auch ein neues Gesundheitsmagazin sei in Überlegung.

Ein Rückblick auf "20 Jahre Starmania" ist für 25. Februar geplant, bevor die Talenteshow am 4. März in seine sechste Staffel startet. Dabei soll es ein neues Regelwerk, weniger Kandidat:innen und frühere Mitbestimmung des Publikums geben. Die Jury setzt sich aus zwei fixen Mitgliedern - eine junge Frau und ein junger Mann - als auch einer pro Sendung neuen österreichischen Musikgröße zusammen. "Dancing Stars" - die andere große ORF-Show - kommt im Frühjahr 2023 "erfrischt" zurück. Denn im Herbst ist "das ganz große TV-Event" bereits mit der Fußball-Weltmeisterschaft der Herren in Katar abgedeckt, meinte Hofer.

Er selbst ist in einem Organisationsentwurf für den neuen multimedialen Newsroom gemeinsam mit dem ORF-Generaldirektor, der Radiodirektorin und dem Online-Chef in einem "Newsroom-Board" vorgesehen. Dieses könnte den ORF-Generaldirektor künftig beratend zur Seite stehen, erklärte Hofer. "Der Wunsch des Generaldirektors ist, manche Entscheidungen etwas breiter aufzustellen und dafür umgibt er sich mit Menschen, deren Meinung ihm offenbar wichtig ist", so der ORF 2-Channelmanger im Kurier. Die Letztverantwortung bleibe aber bei Weißmann.

"Abgeschafft wird FM4 ganz, ganz sicher nicht, weil der Sender eine Kernmarke des ORF ist mit einem Publikum, das sich andere Marken wünschen", hielt Doroteja Gradištanac, früher bekannt als Dodo Roščić, in einem Standard-Interview fest. Weißmann bezeichnete den Radiosender in seinem Bewerbungskonzept für den ORF-Chefposten als "zu spitz" positioniert. Die neue FM4-Chefin sieht das als Auftrag, die Marke "zu refreshen". "Die Reform eines Senders, der seit 25 Jahren aufgestellt ist, ist ein ganz normaler Vorgang. Man muss Formate abklopfen und schauen, ob sie aus der Zeit gefallen sind oder noch passen", so Gradištanac.

Zu einem Jugendradio - als das der Sender ursprünglich konzipiert war - müsse FM4 aber nicht werden. "FM4 ist längst kein reines Jugendradio mehr und muss es auch nicht wieder werden", sagte sie zum Falter. Es sei alles da, es müsse nur besser an den Mann und die Frau gebracht und damit das Publikum vergrößert werden. Dafür will sie etwa mehr auf "Personalities", die jungen Stimmen des Senders, setzen. Auch beim Anteil österreichischer Musik von derzeit ca. 40 Prozent sei "Luft nach oben".




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