Wolfgang Struber, seit 21 Jahren Geschäftsführer von Radio Arabella, wird neuer RTR-Chef.
Medienministerin Susanne Raab (ÖVP) bestellt den Radio-Arabella-Chef zum Nachfolger von Oliver Stribl. Er wurde - nach öffentlicher Kritik - von einer vierköpfigen Auswahlkommission unter vier Kandidaten bestgereiht.
Medienmacher Sebastian Loudon hatte im Vorfeld durch die Öffentlichmachung seiner Bewerbung (und seiner Nichtzulassung zum Hearing) die Bestellung des neuen RTR-Geschäftsführers zum Politikum gemacht. Kritik kam unter anderem von der Grünen-Mediensprecherin Eva Bliminger.
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ls besonders relevante Entscheidungskriterien bei der Bestellung Strubers hob Raabs Ministerium in einer Aussendung heute seine "langjährige Erfahrung als Geschäftsführer eines Medienunternehmens, umfassende kaufmännische Erfahrung sowie die ausgeprägte Fähigkeit, zwischen verschiedenen Interessensgruppen vermitteln zu können" hervor. Und: Raab folge bei der Bestellung dem Vorschlag der Auswahlkommission.
Der mehrstufige Auswahlprozess, so das Ministerium, wurde "begleitet durch das internationale Beratungsunternehmen Deloitte, das in einem Vorauswahlprozess strukturierte Interviews basierend auf einem einheitlichen Fragenkatalog führte". Deloitte hatte schließlich vier Kandidat:innen für ein Hearing empfohlen, darunter die ORF-Managerin Petra Höfer. Sie leitet die On Demand-Dienste des ORF. Loudon fehlte freilich auf der Liste. 2017 war er wie kolportiert noch "bestgereihter" Kandidat.
Rund 90 Millionen Förderung
Die Position des RTR-Geschäftsführers wird durch die neue Digitale Transformationsförderung massiv aufgewertet. Struber vergibt heuer als RTR-Chef nicht nur Radio- und Fernsehförderungen, sondern auch 54 Millionen Euro Digital-Gelder an heimische Medienunternehmen. In Summe beläuft sich das Fördervolumen der RTR heuer auf rund 90 Millionen Euro.
Seitens des Verbandes Österreichischer Privatsendere (VÖP) gratulierte dessen Vorsitzender Christian Stögmüller in einer Stellungnahme: "Wolfgang Struber ist ein erfahrener Manager und ein ausgewiesener Medienexperte. Sein Fachwissen wird für die RTR und deren Arbeit sehr wertvoll sein. Wir sind froh, dass die Rundfunkbranche somit auch weiterhin auf ihn und seine Expertise zählen kann."