Das Deuschland-Geschäft des Verlages wird künftig von London aus gesteuert.
Der internationale Umbau des Medienkonzerns zeitigt nun auch Konsequenzen in Deutschland. Gestern wurde bekannt, dass Jessica Peppel-Schulz, seit März 2019 CEO von Condé Nast Deutschland, das Unternehmen mit Ende Mai verlässt. In einem Dankes-Mail formulierte Peppel-Schulz: "Es war mir eine Ehre, Teil dieses Teams zu sein, und ich kann ohne Zweifel sagen, dass dies ein unglaubliches und unvergessliches Kapitel in meinem Leben und meiner Karriere war."
Bei den
"Österreichischen Medientagen" im September 2020 gab die Managerin per Keynote noch
Einblicke in die Zukunftsstrategien des Verlagshauses (GQ, Vogue, Glamour, AD). Für eine erfolgreiche Transformation sei es unabdinglich, auf veränderte Kundenbedürfnisse einzugehen und diese zu monetarisieren. Condé Nast habe dabei den Vorteil, ein global agierendes Medienunternehmen zu sein; dennoch sei man in Deutschland beziehungsweise Europa "noch lange nicht gut genug aufgestellt für den Medienwettbewerb", man müsse mehr in Allianzen denken, meinte Peppel-Schulz damals.
Die Profitabilität des Hauses hatte sie zuletzt jedenfalls deutlich gesteigert. So wurde bei der Frauenmarke
Glamour während der Pandemie 2020 die Trendwende geschafft; die Prognose für 2021 sei ebenfalls positiv, berichtet die Branchensite
wuv.de. Bei allen Titeln hätten sich die Abo-Zahlen gesteigert, am meisten bei
Vogue: Das Flaggschiff verzeichnete im ersten Quartal ein 50-prozentiges Plus.
Das Digitalgeschäft legte zwischen 30 und 130 Prozent zu. Natalia Gamero del Castillo, seit Ende 2020 Managing Director of Europe, wird nun den deutschen Ableger von London aus mitbetreuen.