OSZE und UNO fordern Freilassung von Journali...
 

OSZE und UNO fordern Freilassung von Journalisten in Türkei

OZAN KOSE
A man holds a copy of the latest edition of the Turkish daily newspaper "Cumhuriyet" during a demonstration outside its headquarters in Istanbul on November 1,2016 a day after its editor in chief was detained by police. .Turkish police detained the editor-in-chief of the opposition newspaper Cumhuriyet, state media reported, while the daily said several of its writers were taken into police custody. Murat Sabuncu was detained while authorities searched for executive board chairman Akin Atalay and writer Guray Oz, the official news agency Anadolu said. / AFP PHOTO / OZAN KOSE
A man holds a copy of the latest edition of the Turkish daily newspaper "Cumhuriyet" during a demonstration outside its headquarters in Istanbul on November 1,2016 a day after its editor in chief was detained by police. .Turkish police detained the editor-in-chief of the opposition newspaper Cumhuriyet, state media reported, while the daily said several of its writers were taken into police custody. Murat Sabuncu was detained while authorities searched for executive board chairman Akin Atalay and writer Guray Oz, the official news agency Anadolu said. / AFP PHOTO / OZAN KOSE

Das Land müsse dringend die Medien- und Meinungsfreiheit wieder herstellen, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der Organisationen.

Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und die Vereinten Nationen fordern gemeinsam von der Türkei die Freilassung aller inhaftierten Journalisten. Das Land müsse dringend die Medien- und Meinungsfreiheit wieder herstellen, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der Organisationen.

Anlass war die jüngste Entscheidung im "Cumhuriyet"-Prozess. Die fünf seit Monaten inhaftierten Angeklagten müssen weiter in Untersuchungshaft bleiben, wie das Gericht in Istanbul entschied. Ihnen wird die Unterstützung verschiedener Terrororganisationen vorgeworfen. Insgesamt sind in dem Prozess 17 Mitarbeiter und ehemalige Mitarbeiter der Zeitung angeklagt. Sollten die Angeklagten verurteilt werden, drohen ihnen bis zu 43 Jahre Haft.

Die Entscheidung sei "einer Demokratie unwürdig", sagten der OSZE-Beauftragte für Medienfreiheit, Harlem Desir, und der UNO-Sonderberichterstatters für Meinungsfreiheit, David Kaye. Die Türkei ignoriere damit alle internationalen Verpflichtungen, die das Land eingegangen sei.

"Die Unterdrückung der Medienfreiheit und der Meinungsfreiheit in der Türkei stellt eine direkte Bedrohung der Sicherheit von Journalisten und des Journalismus in dem Land dar", werden die Medienbeauftragten der OSZE und der UNO zitiert. Freie Meinungsäußerung dürfe nicht nur dann gewährt werden, wenn die Mächtigen eines Staats mit den Aussagen zufrieden seien.

Seit dem Putschversuch vor einem Jahr wurden in der Türkei mehr als hundert Journalisten inhaftiert und fast 150 Medien geschlossen.
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