Der langjährige ORF-TV-Kulturdokumentationschef ist im Alter von 60 Jahren gestorben. Er verantwortete unter anderem die Sendereihen "art.genossen" und "dok.film"
Franz Grabner ist tot. Der ehemalige Leiter der ORF-TV-Kulturdokumentation starb in der Nacht auf Mittwoch nach langer schwerer Krankheit. Das teilte der ORF am Mittwochmittag in einer Aussendung mit. Generaldirektor Alexander Wrabetz würdigte Grabner als den "Inbegriff öffentlich-rechtlichen Journalismus und Dokumentarismus", der immer nach dem "großen Ganzen" gesucht habe.
Grabner wurde 1955 im Burgenland geboren und studierte katholische Theologie und Germanistik. Im ORF war er zuletzt Leiter der Kulturdokumentation und damit verantwortlich für die Sendereihen "art.genossen" und "dok.film". 2012 wurde er mit dem Fernsehpreis der Erwachsenenbildung ausgezeichnet. Für die von ihm entwickelte Sendung "kreuz und quer" erhielt Grabner eine Romy und den Claus-Gatterer-Preis.
Wrabetz sagt, Grabner, habe "wesentlich zum öffentlich-rechtlichen Qualitätsprofil des ORF beigetragen". Dabei habe er sich jedoch nie in den Mittelpunkt gedrängt. Der ORF-General weiter: "Sein bis zuletzt großes und liebevolles Engagement für den Dokumentarfilm im ORF kann gar nicht genug gewürdigt werden. Wir haben mit Franz Grabner einen der liebenswertesten Kollegen und bescheidenen Anthroposophen verloren. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie."
Auch ORF-Fernsehdirektorin Kathrin Zechner zeigt sich erschüttert: "Der frühe Tod von Franz Grabner macht sprachlos. Als Mensch war er herzensgut, lebensfroh, verbindlich und offen; einer, den man immer gerne getroffen hat und bei dem man sich wohlfühlte. Als Dokumentarist, zuletzt bei den Kulturdokumentationen, war er ein Kollege, der tief in die Materie und das Wesen der Protagonistinnen und Protagonisten eindrang, auf der Suche nach dem wahren Kern der Sache, das Menschliche nie außer Acht lassend; kritisch, reflektiert und das Publikum vor Augen. So wie er seine Arbeit lebte, lebte er auch sein Leben: ehrlich. Danke Franz, dass du dein Leben auch mit uns geteilt hast."
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Timo Niemeier]