ORF trauert um Edith Stohl
 
ORF/Thomas Ramstorfer
Porträt
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Die Vorsitzende des Frauennetzwerks Medien und langjährige ORF-Redakteurin ist am Freitag verstorben.

Die langjährige Redakteurin der ORF-Hauptabteilung „Bildung, Wissenschaft und Zeitgeschehen“ und Vorsitzende des Frauennetzwerks Medien, dessen Gründungsmitglied sie war, ist am Freitag im Alter von 62 Jahren unerwartet verstorben.

Stohl gründete gemeinsam mit Mitstreiterinnen den Verein Unabhängiges Frauen Forum (UFF). Das daraus entstandene Frauenvolksbegehren erzielte 1997 645.000 Unterschriften. Sie war auch maßgeblich an der Entstehung der Plattform Frauen im ORF beteiligt. 
2011 bis 2014 war Edith Stohl Gleichstellungsbeauftragte für den Bereich Fernsehen Programm, wo sie gemeinsam mit den anderen Gleichstellungsbeauftragten einen Gleichstellungsplan erarbeitete.

Wrabetz: "Nachricht hat mich tief getroffen"

 Für ihr Engagement im Frauennetzwerk wurde Edith Stohl 2017 das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich verliehen.
„Die Nachricht vom plötzlichen Ableben Edith Stohls hat mich – wie so viele andere ORF-Mitarbeiter/innen – tief getroffen. Sie war eine hervorragende Journalistin, die sich frauenpolitisch sehr engagierte und maßgeblich am ORF-Gleichstellungsplan mitgearbeitet hat. Der ORF verliert eine ausgezeichnete Mitarbeiterin. Unsere tief empfundene Anteilnahme gilt Edith Stohls Familie”, so ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz in einer Aussendung.

Stohl wurde 1957 in Mistelbach geboren. Sie studierte Geschichte an der Universität Wien und wurde 1978 freie Mitarbeiterin in der Auslandsredaktion des ORF-Fernsehens. Ihr beruflicher Werdegang führte sie 1988 ins Londoner ORF-Korrespondentenbüro und von 1989 bis 1994 nach Warschau. 1994 kehrte die Mutter einer Tochter und eines Sohnes nach Wien und zum Aktuellen Dienst des ORF in den Newsdesk zurück. Seit 1999 war Edith Stohl in der TV-Hauptabteilung „Bildung und Zeitgeschehen“ für die Sendeleisten „Nightwatch“, „Brennpunkt“, „Dokumente“ und „Menschen & Mächte“ als Programmeinkäuferin, Redakteurin und Regisseurin tätig. Ihre erste TV-Dokumentation thematisierte 2005 „Das unglaubliche Leben der Bertha von Suttner – Friedensnobelpreisträgerin aus Österreich“.
 




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