Vier Neue für das ORF Aufsichtsgremium: Krainer, Gahleitner, Ertl, Hartig.
Die Grafik zum neuen Stiftungsrat finden Sie
hier. (Quelle Grafik: APA/"Die Presse")
Beim Ministerrat am 10. März hat die Bundesregierung ihre Entsendungen in den ORF-Stiftungsrat beschlossen: Neun Mitglieder des 35köpfigen ORF-Stiftungsrates werden auf Vorschlag der amtierenden Bundesregierung besetzt, hochpolitisch sind dabei die „Farbenspiele“. Neu entsandt werden jedenfalls mit Beschluss vom Dienstag der steirische Anwalt Franz Krainer aus der gleichnamigen Landeshauptmann-Dynastie (Krainer ersetzt Franz Wustinger). Ebenso neu ist Sieglinde Gahleitner, Arbeitsrechtsspezialistin in der Kanzlei Garlach/Gahleitner (statt Gundi Wentner). Weiters neu auf der Liste der von der Regierung entsandten Stiftungsräte steht Josef Ertl, Vorstandsmitglied der Wr. Städtischen Versicherung vulgo Vienna Insurance Group (er folgt Heinz Lederer). Weiter Zugang ist Alexander Hartig, Vorstandsmitglied der Constantia Industries AG (folgt Paul Lendvai).
Somit setzen sich die neun von der Koalition entsandten Stiftungsratsmitglieder wie folgt zusammen Sieglinde Gahleitner, Rudolf Ertl, Thomas Drozda, Harald Glatz (die vier auf dem SPÖ-Ticket), Franz Krainer, Christian Domany, Helga Rabl-Stadler, Peter Radel (das Kleeblatt auf dem ÖVP-Ticket), Alexander Hartig aus der Constantia wird als unabhängiger kolportiert.
Zwei weiter Stiftungsratssitze wurden aus der sechsköpfigen, vom Publikumsrat in das Gremium entsandten Gruppe frei: Nachdem bereits im Spätherbst Helmut Pechlaner seinen Rückzug angekündigt hatte, wurde Universitätsprofessor Markus Hengstschläger, profilierter Biologe und Sachbuchautor – neuestes Werk „Die Macht der Gene“, berufen. Nachdem auch Fritz Muliar zum Jahreswechsel sein Mandat zurücklegte, wird ein Nachfolger für dessen Ticket im Publikumsrat statutengemäß über Ausschreibung noch gesucht (siehe dazu http://www.bka.gv.at/site/3477/Default.aspx ). Die SPÖ, der zwei in von den sechs für die politischen Parteien im ORF-Stiftungsrat reservierten Plätze zustehen, hat ihrerseits Michael Pilz durch den Direktor der Arbeiterkammer Wien, Werner Muhm, ausgetauscht.
Die Zusammensetzung des ORF-Stiftungsrat nach „Freundeskreisen“ ist damit grundsätzlich nicht verändert – dennoch hängt vom Stimmverhalten der 35 Räte am nächsten Sitzungstag am 2. April, bei dem ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz sein Zukunftskonzept vorlegen soll, alles ab.