Entscheidung zu ORF Sport plus auf Dezember vertagt - Wrabetz warb erneut für Gebührenrefundierung: Werde "eins zu eins in österreichische Wertschöpfung und Standortsicherung" investiert
Der ORF-Stiftungsrat hat am Donnerstag die Jahressendeschemata 2014 der einzelnen Bereiche des öffentlich-rechtlichen Senders abgesegnet. Ausgenommen wurde dabei nur ORF Sport plus. Hier soll es bis zum nächsten Stiftungsrat im Dezember zu einer Optimierung kommen, wie es hieß. Zu einem positiven Beschluss kam man auch bezüglich der nächsten Bauphase der Renovierung des ORF-Zentrums.
ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz zeigte sich bezüglich des Sportkanals zuversichtlich, dass man noch zu einer Einigung kommen werde. Gerade im Hinblick auf ORF Sport plus bleibe auch die Forderung nach einer Fortsetzung der mit Jahresende auslaufenden Gebührenrefundierung aufrecht. Es würde aber auch ohne gehen, so Wrabetz, könnte man doch "Reservepositionen in Programmansätzen für Sonderprogrammierungen" verwenden. Auch ein Schemabeschluss nur für das erste Halbjahr 2014 ist dem ORF-Chef zufolge denkbar.
Einen einstimmigen Beschluss bei einer Enthaltung hat der Stiftungsrat auch bezüglich der weiteren Renovierung des ORF-Zentrums getroffen. Für Bau- und Planungsleistungen wurden rund 47 Millionen Euro genehmigt, wobei eine "moderne Büroinfrastruktur" geschaffen werden soll, wie Wrabetz erläuterte. Dies wolle er auch "zügig" umsetzen, "wir wollen die Leute nicht zu lange im Container sitzen lassen", verwies er auf die derzeitigen Ausweichquartiere. Auch der Kostenrahmen für Generalplanerleistungen weiterer Objekte am Küniglberg ist in diesem Budget enthalten.
Letztlich seien aber auch noch "weitergehende Beschlüsse" des Stiftungsrates notwendig, als ein Bekenntnis zum endgültigen gemeinsamen Standort wollte Wrabetz das jedenfalls noch nicht verstanden wissen. Keinen Kommentar gab es vom Generaldirektor auch dazu, dass die Option auf das Gelände in Wien St. Marx mit Jahresende ausläuft. Ebenfalls grünes Licht gab es vom Stiftungsrat für die Veräußerungen von weiteren Grundstücken, konkret neben dem Landesstudio in Graz, wofür es laut Finanzdirektor Richard Grasl auch bereits Interessenten gebe.
Wrabetz warb erneut für GebührenrefundierungDass die Gebührenrefundierung angesichts des Sparbedarfs der Regierung - erst gestern wurde dieser von den Koalitionspartnern mit 18,44 Milliarden Euro bis 2018 beziffert - nicht fortgesetzt wird, ist für Wrabetz indes noch nicht durch. Zwar sehe er die "sehr schwierige Situation für die Regierung", diese müsse aber auch die Konjunktursituation beachten. Aus seiner Sicht gebe es keine schnellere Möglichkeit, in den Wirtschaftsstandort Österreich zu investieren, als über eine Gebührenrefundierung. Diese werde schließlich vom ORF "eins zu eins in österreichische Wertschöpfung und Standortsicherung" weitergegeben.
(APA)