Positives Jahresergebnis von 2,7 Mio. Euro erwartet - Budget 2014 ohne Gebührenrefundierung "wird uns ebenfalls gelingen"
Der ORF hat sich auch im 3. Quartal 2013 wirtschaftlich positiv entwickelt. Dies berichten ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz und Finanzdirektor Richard Grasl in einem der APA vorliegenden Begleitschreiben zum Quartalsbericht an die Mitglieder des ORF-Stiftungsrats. "Der ORF steht im Jahr 2013 wirtschaftlich stabil da. Programmentgelte und Werbeerlöse entwickeln sich überplanmäßig, die Kosten sind im Griff", erklären die beiden ORF-Manager.
Für das Gesamtjahr 2013 erwarten Wrabetz und Grasl positive Ergebnisse (EGTs) von 0,3 Millionen Euro im ORF sowie 2,7 Millionen Euro im ORF-Konzern. Die Folge daraus sei auch eine weitere Erhöhung des Eigenkapitals. Im ORF-Finanzplan war ursprünglich ein positives Konzern-Ergebnis von einer Million Euro budgetiert.
Wegen der guten Finanzentwicklung wurde zuletzt offenbar auch mehr Geld ins Programm geschaufelt. "Wir konnten unterjährig 6,1 Millionen Euro zusätzlich in das TV-Programm investieren." Dazu kämen Einmaleffekte aus den Verkäufen des Rosenhügels und des Grundstücks in Graz St. Peter, die für das schwierige Jahr 2014 verwendet würden.
"Die große Herausforderung, das Budget 2014 trotz Wegfalls der Gebührenrefundierung und der Finanzierung von großen Sportereignissen ohne Verluste erstellen zu können, wird uns ebenfalls gelingen", so die ORF-Spitze. Der öffentlich-rechtliche Sender muss im kommenden Jahr rund 80 Millionen Euro einsparen. Der entsprechende Finanzplan 2014 wird dieser Tage vorgestellt, geht Mitte November an die Stiftungsräte und soll im Dezember beschlossen werden.
"Besonders erfreulich" sei dabei laut Wrabetz und Grasl, dass es gelungen sei, "das TV-Programmbudget 2014 auf annähernd demselben Niveau wie im Finanzplan 2013 zu halten und es beispielsweise gegenüber 2011 (bei noch 50 Millionen Euro Refundierung) sogar leicht zu erhöhen". Fernsehdirektorin Kathrin Zechner hatte die Stiftungsräte zuletzt in einem Begleitschreiben zum Programmschema 2014 laut "Standard" gewarnt, dass wegen geplanter Kürzungen im Programmbudget der TV-Marktanteil 2014 nicht zu halten sein werde.
Die positive wirtschaftliche Entwicklung 2013 sowie die Budgeterstellung 2014 sei laut Wrabetz und Grasl übrigens "nur möglich, weil wir uns in sozialpartnerschaftlichen Verhandlungen mit der Belegschaftsvertretung über ein Kostenreduktionsprogramm geeinigt haben". Die ORF-Mitarbeiter würden damit ihren Teil zur Restrukturierung des Unternehmen beitragen.
ORF-Geschäftsführung und Betriebsrat haben sich jüngst auf ein Personalpaket geeinigt, das dem Sender 2013/2014 Einsparungen in der Höhe von etwa sechs Millionen Euro bringt. Rechnet man noch Einsparungen aus dem aktuellen Handshake-Programm und Pensionskassenbeiträgen hinzu, soll das Personalpaket insgesamt 15 Millionen bringen.
(APA)