Bei ihrem 52. Zusammentreffen haben die öffentlich-rechtlichen Fernseh-Anstalten ZDF, ORF und SRF bei der jährlichen Koproduktionstagung erneut ein umfangreiches, sämtliche Genres umfassendes Projekt-Paket geschnürt. In Zeiten globaler, dynamischer Plattform- und Special-Interest-Angebote verstärken die drei Partner die Ko-Achse weiter durch gemeinsame internationale Projekte. Das Ziel: im deutschsprachigen Markt durch gemeinsame Produktionen die Angebotsvielfalt steigern.
„Länderübergreifende Bündnisse von großen Medienhäusern sind in Zeiten von Sparbemühungen wichtiger denn je. Die Zusammenarbeit zwischen ZDF, ORF und SRF lebt diesen Partnerschaftsgedanken seit über 50 Jahren. Der gemeinsame Sprachraum eint uns und ermöglicht zugleich auf einmalige Weise die Reflexion über unsere kulturelle Identität. Deshalb werden ZDF, ORF und SRF ihre Zusammenarbeit ausbauen“, unterstreicht ZDF-Programmdirektor Norbert Himmler.
Serien & Filme
Neben der Weiterführung von Publikumsmagneten wie dem „Bergdoktor“, „Soko Donau“ und „Soko Kitzbühel“, den Freitags-Krimis und den „Toten vom Bodensee“, den „Toten von Salzburg“ oder dem „Traumschiff“ und der „Kreuzfahrt ins Glück“ wurden im Bereich der Filme neue gemeinsame Projekte wie etwa das in den Anfängen der Entwicklung stehende Familienepos „Porsche & Piech“ oder der Thriller „Das Tal der Mörder“ mit Fritz Karl beschlossen. Mit einem bildgewaltigen Folgeprojekt zum international ausgezeichneten ORF/ZDF Erfolgs-Dreiteiler „Brahmaputra“ mit Arbeitstitel „Am Dach der Welt“ wird im Bereich der Naturdokumentationen neben „Universum: Baikalsee“ Neues auf internationalem Top-Doku-Niveau entstehen – und im Wissenschaftsbereich sowie bei „History“-Dokumentationen zwischen ZDF und ORF der Austausch intensiviert. Aber auch in der Kultur wollen etwa ORF und SRF gemeinsam mit „Klammer gegen Russi“ das legendäre Duell filmisch wieder aufleben lassen. Und rund um das 100-Jahr-Jubiläum der Salzburger Festspiele 2020 gehen die Gespräche zu gemeinsamen Produktionen in den kommenden Wochen weiter. Auch in der Religion wurde die gemeinsame Arbeit an Gottesdiensten und Dokumentationen ausgedehnt.
Auch der Wissenstransfer von z. B. Produktionen der jungen ZDF/ARD-Plattform Funk im Bereich Digitales zum projektierten Player des ORF mit z. B. Open Space als „Laboratorium“ stand bei den Gesprächen auf der Tagesordnung. Dieser Austausch als „Best Practice Exchange“ ist integraler Bestandteil der zweitägigen Tagung.
"Voraussetzung für Erfolg"
Kathrin Zechner, Programmdirektorin des ORF, führt aus: „Das Miteinander in der Ideen-Findung, Entwicklung, vor allem aber der Produktion von gemeinsamen Leuchttürmen ist in Zeiten der Notwendigkeit von herausragenden Angeboten für unser Publikum nicht nur unumgänglich, sondern Voraussetzung für Erfolg. Den Möglichkeiten, die unsere globalen Begleiter im Markt haben – unbeschränkte finanzielle Mittel und globale Nischenprodukte – begegnen wir programmlich gemeinsam mit kreativen, starken, auf Basis der kulturellen Vielfalt unserer Länder herausragenden Angeboten. Mit outstanding Qualitätsproduktionen zeigen wir durch unsere jahrzehntelang gepflogene und tragfähige Partnerschaft: Das beste Programm zu schaffen ist nicht nur Auftrag, sondern Teil unserer gemeinsamen DNA!“
Diese Fülle an vereinbarten Projekten hat neben dem angestrebten Publikumsinteresse zum Ziel, eigenproduziertes, unverwechselbares Programm in der Vielfalt der Partner- und Nachbarländer Deutschland, Österreich und Schweiz zu schaffen – in Zeiten der laufend größer werdenden Angebotsflut von Seiten der großen Plattformen unumgängliches Differenzierungsmerkmal für alle.
Nathalie Wappler, Direktorin des SRF: „Koproduktionen mit unseren Kolleginnen und Kollegen aus Deutschland und Österreich sind seit über 50 Jahren nicht mehr aus unserem Angebot wegzudenken. Dank der hochprofessionellen Zusammenarbeit innerhalb der drei Länder profitiert unser Publikum von einer Vielzahl an fiktionalen und dokumentarischen Formaten sowie Shows, die ohne diese langjährigen, gemeinsamen Anstrengungen zwischen ZDF, ORF und SRF bei uns in der Form nicht möglich wären. Alleinstellungsmerkmale, die uns von unserer immer globaler agierenden Konkurrenz abheben, sind in Zeiten der fortschreitenden Digitalisierung und dem damit verbundenen, völlig veränderten Nutzerverhalten unabdingbar. Koproduktionen sind ein solches Alleinstellungsmerkmal.“
Die jährliche Koproduktionstagung von ZDF, ORF und SRF findet seit 1967 statt. Neu im Reigen der Fernseh-Verantwortlichen ist in diesem Jahr Nathalie Wappler für die SRF.