Die RedakteurssprecherInnen aus allen Bereichen (Radio, TV, Online, Teletext und Landesstudios) appellieren an Parteien, Stiftungsrat und Geschäftsführung.
Der ORF-Redakteursausschuss fordert die Politik in einer Resolution auf, "das ORF-Gesetz zu modernisieren, damit wir auch in Zukunft unser Publikum in Radio, Fernsehen, online und via Social Media mit relevantem Qualitätsjournalismus versorgen können". Das ORF-Gesetz solle nicht die Interessen der Parteien berücksichtigen, "sondern unser Publikum in den Mittelpunkt stellen". Darüber hinaus solle es im besten Fall so verfasst sein, "dass die Regierungsparteien auch in der Opposition mit dem Gesetz zufrieden wären".
Die Mitglieder des Stiftungsrates werden aufgefordert, "sich auf ihre gesetzliche Unabhängigkeit zu besinnen".
Bei der Bestellung des Direktoriums in der Zentrale und den Bundesländern solle ausschließlich die fachliche Qualifikation der BewerberInnen zählen. Da es um die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks gehe, "dürfen Partei-Taktik und politische Zuordnung keinen Platz mehr haben". Das Management fordert der Redakteursausschuss auf, "alles zu tun, um den ORF fit für die Anforderungen der Zukunft zu machen".
Erst kürzlich hatte Dieter Bornemann, Vorsitzender des ORF-Redakteursrates, bei der Verleihung der Concordia-Preise mit kritischen Worten aufhorchen lassen. Er warnte vor einer Besetzung wichtiger ORF-Führungspositionen nach "politischer Farbenlehre" und forderte eine Reform des Stiftungsrats.